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DARC e.V. Offline-Version Klasse E für Ausbilder |
Achtung! Dies ist die Offline-Version nur für Ausbilder des Amateurfunk-Lehrgangs für die Klasse E von Eckart K. W. Moltrecht, DJ4UF, einschließlich des Lehrgangs für Betriebstechnik und Vorschriften. Links ins Internet funktionieren natürlich nicht.
Mit möglichst wenig Mathematik soll dieses wichtige Thema für die Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung für das Amateurfunkzeugnis Klasse E behandelt werden.
Mit Hilfe der Funktechnik sollen Informationen drahtlos übertragen werden. Hierzu wird mittels Modulation die Information auf einen Hochfrequenzträger übertragen. Die Modulation ist also das Wichtigste bei der drahtlosen Nachrichtentechnik. In der Nachrichtenübertragungstechnik unterscheidet man drahtgebundene (Fernmeldetechnik) und drahtlose Nachrichtenübertragungstechnik (Rundfunk- und Fernsehtechnik, Funktechnik). Im Rahmen des Amateurfunklehrgangs werden wir uns nur mit der drahtlosen Nachrichtenübertragung befassen. Bereits im vorigen Jahrhundert behauptete der englische Physiker Maxwell (1831 - 1879) aufgrund mathematischer Ableitungen, dass sehr schnelle elektrische Schwingungen sich als elektromagnetische Wellen frei durch den Raum fortpflanzen können. Auch das Licht sei nichts anderes als solche elektromagnetischen Schwingungen oder Wellen. Alle diese Wellen bewegten sich mit der Geschwindigkeit des Lichts fort, nämlich mit fast 300 000 km in der Sekunde. Dem deutschen Physiker Heinrich Hertz (1857-1894) gelang es dann 20 Jahre später durch Versuche, solche elektrischen Wellen zu erzeugen, sie wieder aufzufangen und ihre Wesensgleichheit mit dem Licht nachzuweisen.
Bild 14-1: Schema der drahtlosen Nachrichtenübertragung (Funkstrecke)
Andere Erfinder benutzten diese Hertzschen Wellen sehr bald zur Telegrafie ohne Draht, zuerst nur von Zimmer zu Zimmer. Dem italienischen Forscher G. Marconi (1874-1937) gelang es als erstem, eine drahtlose Verbindung auf größere Entfernungen zu erzielen. Damit begann eine allmählich immer stürmischer verlaufende Entwicklung. Die ersten Telegrafiesender erzeugten die elektromagnetischen Schwingungen nach dem Vorbild von Hertz durchweg mit einer Funkenstrecke. Dieses Prinzip verließ man zwar schon bald, aber von damals her heißt diese drahtlose Nachrichtenübertragung noch immer Funktechnik. Die Verbindung zwischen der Nachrichtenquelle (zum Beispiel Sprache des Menschen) und der Nachrichtensenke (zum Beispiel menschliches Ohr) besteht aus der Funkstrecke. Die Funkstrecke soll die Informationen mithilfe elektromagnetischer Wellen übertragen. Deshalb wird hinter die Nachrichtenquelle entsprechend Bild 14-1 ein Sender geschaltet.
Dieser hat nicht nur die Aufgabe, die Schallschwingungen in elektrische Schwingungen umzuwandeln (Mikrofon), sondern vielmehr muss er zusätzlich das Frequenzband dieser NF-Signale von 300 bis 3000 Hertz in das Hochfrequenzband umsetzen. Dies geschieht durch die so genannte Modulation. Der Empfänger hat die Aufgabe, die hochfrequenten elektrischen Schwingungen zunächst wieder in das ursprüngliche niederfrequente Frequenzband zurückzuführen (Demodulation) und dann noch in Schallwellen umzuwandeln (Lautsprecher). Modulation bedeutet Beeinflussung. In der Funktechnik versteht man unter Modulation die Beeinflussung einer hochfrequenten, elektrischen Schwingung (Trägerschwingung) durch die zu übertragenden Signale (Sprache, Morsezeichen, Fernsehbildsignale und so weiter). Das modulierte hochfrequente Signal erzeugt man im Sender. Die Modulation soll auf dem Übertragungsweg erhalten bleiben. Im Empfänger wird durch Demodulation die Signalschwingung wieder von der Trägerschwingung getrennt. Prüfungsfrage:
Die historisch älteste Übertragungsart ist die Morsetelegrafie, bei der mit Hilfe eines von Samuel Morse (1791-1872) festgelegten Kodes Buchstaben, Ziffern und Zeichen übertragen werden. Die Morsetelegrafie hat in den letzten Jahren international an Bedeutung verloren. Jedoch ist dies eine sehr sichere Übertragungsart. Sie wird im Amateurfunk sehr gern für internationale Verbindungen verwendet. Sprechfunk ist die am häufigsten angewendete Sendeart im Amateurfunk. Da das Tonsignal analoge Informationen enthält, ist der Aufwand auf der Senderseite (Modulation) viel höher als bei der digitalen Informationsübertragung in Morsetelegrafie. Außerdem ist die benötigte Bandbreite erheblich größer und dadurch der Signal-Störabstand geringer. Bei schlechten Ausbreitungsbedingungen ist daher die Reich-weite in Telegrafie größer. Weitere Sendearten sind Fernschreibtelegrafie (RTTY), Faksimile (FAX), Fernsehen (ATV) und Datenübertragung. Bei der Fernschreibtelegrafie (radio teletype) werden ebenfalls wie in Morsetelegrafie (CW) mit Hilfe internationaler Codes Buchstaben, Ziffern oder Zeichen übertragen, die auf einem Sichtgerät (z.B. Fernschreiber, Drucker, Bildschirm) sichtbar gemacht werden. Faksimile ist eine Bildübertragung, bei der Bildvorlagen zeilenweise abgetastet und nach "schwarz oder weiß" (digital), in Graustufen oder in Farbe (analog oder digital) übertragen werden. Ähnlich funktioniert die Fernsehübertragung (ATV = amateur radio television), bei der mit Hilfe einer Optik Bilder aufgefangen und in Helligkeit und Farbe entsprechende Signale (Videosignal) umgewandelt und dann analog oder digital übertragen werden. Beispiele
Im Amateurfunk sind zwei grundsätzlich verschiedene Modulationsarten im Einsatz, nämlich die Amplitudenmodulation (mit Trägerunterdrückung und einem Seitenband, SSB) beim Kurzwellenfunkverkehr sowie beim Weitverkehr in den VHF-/UHF-Bändern. Demgegenüber ist die Frequenzmodulation beim lokalen Funkverkehr üblich. Eine hochfrequente Trägerspannung im Amateurfunk muss sinusförmig sein. Zwei Kennwerte einer sinusförmigen Wechselspannung sind Amplitude mit Spitzen- oder Scheitelwert und Frequenz. Bild 14-4 lässt erkennen, dass die Amplitude die senkrechte Auslenkung des Signals ist.
Die Frequenz ist die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Diese beiden Größen - Amplitude und Frequenz - lassen sich nun mit Hilfe der Modulation beeinflussen. So entstehen Amplitudenmodulation und Frequenzmodulation. Bild 14-5 a stellt das vom Mikrofon kommende NF-Signal dar. Entsprechend dieser Spannung ändert sich bei Amplitudenmodulation (AM) die Amplitude des Trägersignals (Bild 14-5 b). Einer positiven NF-Spannung entspricht eine große Amplitude der HF-Spannung und der negativen NF-Spannung entspricht eine geringere Amplitude der HF. NF-Spannung Null entspricht dem Mittelwert. Bei Frequenzmodulation FM (Bild 14-5 c) bleibt die Amplitude immer gleich, nur die Anzahl der Schwingungen pro Zeiteinheit (die Frequenz) ändert sich. Und zwar entspricht hier eine positive NF-Spannung einer hohen Frequenz, eine negative NF-Spannung einer niedrigen Frequenz und keine NF-Spannung der mittleren Frequenz, der Trägerfrequenz. Bei analoger Signalübertragung folgt die modulierte Spannung genau der Kurvenform des NF-Signals. Es gibt jeden Zwischenwert zwischen Null und dem Maximalwert. Bei digitaler Signalübertragung gibt es nur zwei Werte, zum Beispiel groß - klein, hoch - niedrig (high - low), ein - aus, 1 - 0 und so weiter. Dementsprechend ist bei digitaler Informationsübertragung bei AM die Amplitude groß oder klein (eventuell null) oder bei FM die Frequenz hoch oder niedrig. Zwischenwerte gibt es nicht. Prüfungsfrage:
Um die im Amateurfunk verwendete Modulationsart SSB besser zu verstehen, soll zunächst die Amplitudenmodulation erläutert werden. Das zu übertragende Tonsignal hat die Kennzeichen: Lautstärke und Tonfrequenz. Die Lautstärke entspricht der Spannung der Tonschwingung. Ein leiser Ton ergibt eine geringe Änderung der Amplitude, ein lauter Ton eine starke Amplitudenänderung (Bild 14-7). Die zu übertragende Tonhöhe wirkt sich folgendermaßen aus. Bei schnellen Schwingungen eines hohen Tones wird die Amplitude des Trägers häufiger verändert als bei einem tiefen Ton.
Modulationsgrad
Unter Modulationsgrad versteht man das Verhältnis der Amplitude der NF-Schwingung zur Amplitude der unmodulierten Trägerschwingung, meist in Prozent ausgedrückt. In der Formelsammlung der BNetzA lautet die Formel Aus Bild 14-8 soll der Modulationsgrad in Prozent ermittelt werden. Zur Lösung wurde in der Mitte eine Nulllinie eingezeichnet. Dann wurde eine Mittellinie des oberen Teils der Modulationshüllkurve eingezeichnet. Hieraus kann man nun sehr gut Ûmod und ÛT ablesen und den Modulationsgrad berechnen. Ich lese für Ûmod eine Einheit, also 3 Volt ab und für ÛT zwei Einheiten, also 6 Volt. 3 geteilt durch 6 ist 0,5 oder 50%. Hinweis: Sie brauchen eigentlich gar nicht erst in wirkliche Spannungen umzurechnen, da sich die Einheiten beim Teilen herauskürzen. Sie könnten einfach die abgelesenen Teileinheiten durcheinander teilen, also 1 geteilt durch 2 = 0,5 oder 50%. Prüfungsfrage:
Berechnung: Sie können die Werte einfach in Einheiten ablesen und dann durcheinander teilen und brauchen nicht erst in wirkliche Spannungen umzurechnen. Zeichnen Sie bitte zunächst, wie in Bild 14-8, die Mittellinie ein. Hier: Der Mittelwert der Trägerspannung hat 2 Kästchen. Der Spitzenwert der Signalspannung hat 1 Kästchen. 1 : 2 = 0,5 oder 50%. Prüfungsfrage:
Hier: Diese Mittellinie ist von der Nulllinie 1,5 Einheiten hoch. Der Scheitelwert der Modulationsspannung hat ungefähr 0,6 bis 0,7 Einheiten. Durcheinander geteilt ergibt sich ein Modulationsgrad von 0,4 bis 0,47. Prüfungsfrage:
Kommentar: SSB arbeitet mit Trägerunterdrückung (kein Träger).
Wird der Modulationsgrad eines AM-Senders auf über 100% erhöht, entstehen
Verzerrungen auf der Empfangsseite. Außerdem erhöht sich die Bandbreite des
Senders übermäßig, was zu Störungen auf den Nachbarfrequenzen führt, die man „Splatter“
nennt.
Leistungen bei AMNun sollen die Leistungen von Träger und Seitenfrequenzen eines 100% modulierten AM-Signals berechnet werden, um die Leistungsersparnis bei SSB zu begründen. Bei 100% Modulationsgrad sind Trägerspannung und Modulationsspannung gleich. Wenn die Gesamtspannung 100 V beträgt, fallen 50 V auf den Träger und zweimal 25 Volt gleich 50 Volt auf die beiden Seitenfrequenzen. Nehmen wir an, diese Spannungen wurden an einem Widerstand von 50 Ω gemessen.
Aufgabe Lösung: Träger: Seiten: Gesamt: 50 W + 25 W = 75 W Von den insgesamt 75 Watt entfallen nur 12,5 Watt auf das Seitenband. Das sind nur 12,5 / 75 = 1/6 der Gesamtleistung. 5/6 der Leistung könnte eingespart werden, wenn beim Senden der Träger und ein Seitenband unterdrückt werden.
Tatsächlich ist es möglich, den Träger auf der Senderseite zu unterdrücken, um viel Sendeleistung zu sparen und den fehlenden Träger auf der Empfängerseite wieder hinzu zu setzen. Dies erfordert allerdings einen höheren Aufwand im Empfänger. „Wieso kann man den Träger unterdrücken, wenn man diesen doch extra erzeugt, um ein Hochfrequenzsignal zu haben, welches von einer Antenne abgestrahlt werden soll?“, werden Sie fragen. Moduliert man beispielsweise einen Träger von 3700 kHz mit einer Frequenz von 1 kHz, so erhält man außer der Trägerfrequenz noch die Seitenfrequenzen 3699 kHz und 3701 kHz. Das bedeutet: Die Seitenfrequenzen liegen bereits im Hochfrequenzbereich. Auch wenn man nun den Träger unterdrückt, kann eine Frequenz von 3699 kHz (unteres Seitenband LSB) oder 3701 kHz (oberes Seitenband USB) von einer Antenne abgestrahlt werden. Die durch Trägerunterdrückung entstandene Modulation nennt man Doppelseitenband-Modulation DSB. Das DSB-Signal als Frequenzspektrum ist im Bild 14-10 dargestellt. DSB hat folgenden Vorteil gegenüber AM: Wenn gerade nicht gesprochen (moduliert) wird, ist kein Träger vorhanden, also auch keine Leistung notwendig. Spricht man leise, benötigt man wenig Leistung. Man spart also viel Senderleistung, aber die Bandbreite des Signals ist gleich geblieben.
Der Frequenzraum ist wertvoll. Deshalb ist es sehr wichtig, die Bandbreite der Aussendung möglichst gering zu halten. Da in beiden Seitenbändern die gleiche Information steckt, kann man das eine Seitenband auch noch unterdrücken. Diese Modulationsart heißt dann Einseitenbandmodulation SSB (single side band). Wenn man beispielsweise das untere Seitenband unterdrückt, erhält man das in Bild 14-12 dargestellte Frequenzspektrum für das übrig bleibende Seitenband (USB). Diese Modulation (Bezeichnung J3E) wird im Amateurfunk angewendet. Zweiseitenbandmodulation ist im Amateurfunk nicht zugelassen.
Nach der Filtermethode wird SSB folgendermaßen erzeugt. Der Trägeroszillator
(A) in Bild 14-11 erzeugt die HF. Diese wird mit der NF (B) in einem
Ringmodulator moduliert. Es entsteht ein Zweiseitenbandsignal mit
Trägerunterdrückung (DSB). Dieses wird über das Filter (D) geschickt und nur
noch ein Seitenband durchgelassen.
Die Bandbreite bei SSB ergibt sich aus der Differenz der höchsten und der niedrigsten vorkommenden Frequenz (Bild 14-12). Da fNF min relativ gering ist gegenüber fNF max, gilt Die Bandbreite eines SSB-Signals ist identisch mit der Bandbreite des NF-Signals, also etwas geringer als die Hälfte der Bandbreite von AM. Prüfungsfrage:
Vereinfacht gezeichnet sieht das SSB-Spektrum folgendermaßen aus.
Vergleich AM — SSBIm Bild 14-14 sind zum Vergleich jeweils die NF, der HF-Träger und das Modulationssignal von „normaler“ AM mit Träger und von einem DSB- oder Zweiton-SSB-Signal mit Trägerunterdrückung dargestellt. Während bei AM mit Träger (Bild 14-14 A) die Amplitude im Rhythmus der Signalfrequenz um einen Mittelwert (U2) schwankt, ist der Mittelwert bei AM mit Trägerunterdrückung (Bild 14-14 B) gleich Null. Wechselt die Polarität des NF-Signals, äußert sich dies bei AM mit Träger dadurch dass der Mittelwert größer oder kleiner wird, während bei AM mit Trägerunterdrückung die Phase wechselt.
Demodulation von SSBDiesen Abschnitt können Sie überspringen, wenn Sie nur für die Prüfung lernen wollen. Es gibt keine Prüfungsfrage zur SSB-Demodulation in Klasse E. SSB ist Amplitudenmodulation mit Trägerunterdrückung. Würde man bei einem solchen Signal den einfachen AM-Demodulator verwenden, bekäme man am Ausgang ein völlig verzerrtes Signal, wie dies links unten auf dieser Seite im Bild 14-15 dargestellt ist. Zur Demodulation wird der fehlende Träger (UT in Bild 14-16) wieder hinzugesetzt. Nach der Addition des Trägers erhält man als Summensignal normale AM (Bild 14-17), die man mit einem einfachen AM-Demodulator demodulieren kann. Diese in einem Empfänger notwendige Zusatzschaltung eines Oszillators wird BFO (beat frequency oscillator) genannt. Dieser additive Mischer wird für die Demodulation von SSB in billigen Weltempfängern verwendet. Er hat einen Nachteil: Die Oszillatoramplitude muss immer größer sein als das Empfangssignal, sonst gibt es Verzerrungen. Starke SSB-Signale müssen abgeschwächt werden.
ProduktdetektorWesentlich unabhängiger von der HF-Amplitude ist der Produktdetektor. Er arbeitet nach einem anderen Verfahren des Trägerzusatzes. Es wird nicht erst normale Amplitudenmodulation erzeugt, sondern das NF-Signal durch multiplikative Mischung (Differenzbildung) gewonnen.
Nehmen wir einmal an, das modulierte SSB-Signal hat eine Frequenz von 9,000 MHz
(unterdrückter Träger) + 2 kHz (NF-Signal) = 9,002 MHz (oberes Seitenband).
Mischt man zu diesem Signal die Trägerfrequenz von 9 MHz wieder zu, entstehen
am Ausgang die Summen und die Differenzen dieser Signale. Mit einem Tiefpass, der im einfachsten Fall aus der Parallelschaltung eines Kondensators besteht, werden die hohen Frequenzen (18 MHz) unterdrückt und nur das 2-kHz-NF-Signal durchgelassen. Als Mischstufe für den Produktdetektor ist der Ringmodulator (Bild 14-19) am besten geeignet. Das SSB-Signal wird über den Ringkerntrafo T1 der einen Brückendiagonale und das BFO-Signal (Trägerzusatz) über den Trafo T2 der anderen Brückendiagonale zugeführt. An den Mittelanzapfungen der Differenzialübertrager wird das NF-Signal abgenommen. Mit dem Produktdetektor kann man auch Telegrafiesignale (CW) hörbar machen. Stellt man die BFO-Frequenz zirka 600 Hertz bis 1 kHz höher oder tiefer ein, als die Hochfrequenz, gibt es als Differenzfrequenz genau diesen Ton, der nur dann vorhanden ist, wenn auch das Hochfrequenzsignal da ist.
Im VHF- und im UHF-Bereich des Amateurfunks werden für den Mobilbetrieb, für den lokalen Funkverkehr sowie bei Packet Radio die Frequenzmodulation (FM oder F3E) angewendet. Weil die Amplitude sich nicht ändert (siehe Bild 14-5), sondern die Information nur in der Frequenzänderung steckt, kann auf der Empfängerseite eine Amplitudenbegrenzung durchgeführt werden. Dadurch werden Impulsstörungen (Zündfunken von Fahrzeugen oder elektrostatische Entladungen bei Gewitter), die sich auf ein Funksignal auswirken und die Amplitude verändern, bei der Wiedergabe stark unterdrückt. Außerdem ist die NF-Lautstärke nicht von der Signalstärke abhängig, was besonders bei den schwankenden Feldstärken bei Mobilbetrieb von Vorteil ist. In folgendem Bild (Bild 14-20) soll erläutert werden, wie der Zusammenhang zwischen Niederfrequenz-Lautstärke (NF) und dem „Hub“ bei Frequenzmodulation ist. Der Hub ist die Auslenkung (Abweichung) von der Trägerfrequenz. Sie wissen ja: Bei FM ändert sich die Frequenz in Abhängigkeit von der NF.
Wird ein tiefer Ton (niedrige NF) übertragen, ändert sich die Frequenz des Trägers nur langsam, bei einem hohen Ton sehr schnell. Die Häufigkeit der Frequenzänderungen entspricht der übertragenen Tonhöhe. Wird ein leiser Ton übertragen (geringe NF-Amplitude), ändert sich die HF-Frequenz nur geringfügig. Ein lauter Ton (große NF-Amplitude) bewirkt dagegen eine starke Frequenzänderung. Bei FM bezeichnet man den größten Frequenzabstand von der Trägermittenfrequenz mit Frequenzhub Δf (Δ = delta). Der Frequenzhub entspricht der Amplitude des NF-Signals, also der NF-Lautstärke (Bild 14-20). Im Amateurfunk wird als höchster Frequenzhub 3 kHz verwendet. Im UKW-Rundfunk dagegen verwendet man einen Frequenzhub von 75 kHz. Wegen des geringen Frequenzhubs beim Amateurfunk bezeichnet man diese Art der Frequenzmodulation auch als NBFM (narrow band FM, Schmalband-FM). Prüfungsfrage:
Kommentare: A ist falsch. Das wäre AM. B ist falsch, weil es nicht die Geschwindigkeit sondern die Amplitude ist. Zu C können wir nichts sagen. Preemphasis wurde nicht besprochen. Es ist eine Höhenanhebung auf der Senderseite bei FM. D ist richtig, denn die Größe der Trägerauslenkung ist der Hub und dieser entspricht der Lautstärke.
Bei jeder Modulation - auch bei FM - erscheinen neben den eigentlichen Trägerfrequenzen und den durch den Hub bedingten Frequenzänderungen noch die Seitenfrequenzen aus Träger plus NF und Träger minus NF (Bild 14-21). Wenn man, wie im Amateurfunk üblich, einen relativ geringen Hub verwendet, der nicht größer ist, als die höchste vorkommende Niederfrequenz, kann man die Bandbreite folgendermaßen berechnen.
Lösung Amateurfunkstationen, bei denen eine zu hohe NF-Lautstärke am Modulator eingestellt ist oder die einen höheren Frequenzbereich als bis 3 kHz übertragen, haben eine größere Bandbreite. Dies äußert sich häufig in Verzerrungen auf der Empfängerseite oder in Störungen in Nachbarkanal-Frequenzbereichen.
Funkenstörungen, die von elektrostatischen Einflüssen herrühren (Gewitter, Zündfunken), wirken sich als eine Amplitudenänderung auf dem Hochfrequenzsignal aus (Bild 14-22). Bei Amplitudenmodulation würden sich diese Störungen als Knacken bei Empfang auswirken. Weil aber bei FM die Information nicht in der Amplitude steckt, begrenzt man das HF-Signal bei Empfang (Bild 14-23). Es wird sowieso nur die Frequenzänderung ausgewertet und diese verändert sich durch die Störung nicht. Also kann man diese Impulse nicht mehr hören. Dies ist der Hauptvorteil von FM gegenüber AM oder SSB. Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Ein Nachteil von FM gegenüber SSB ist, dass man nur die stärkste Station hören kann. Eine Mobilstation mit einem schwachen Signal kann sich deshalb schlecht bemerkbar machen, wenn bei einem Funkgespräch zwischen zwei Feststationen keine Umschaltpause gelassen wird.
Bei der Frequenzmodulation steckt die Information in der Änderung der Frequenz. Grundsätzlich muss deshalb bei der Demodulation von FM diese Frequenzänderung in eine Amplitudenänderung (Lautstärke oder Spannung) zurückgewandelt werden, damit man sie im NF-Verstärker verstärken kann. Dafür gibt es in der Praxis diverse Verfahren. An einem Beispiel soll erläutert werden, wie man eine Frequenzänderung in eine Amplitudenänderung umwandeln kann. Für die Umwandlung einer Frequenzänderung in eine Spannungsänderung benötigt man eine Schaltung mit einem frequenzabhängigen Widerstand. Ein Parallelschwingkreis mit einem Vorwiderstand als Spannungsteiler (Bild 14-24) hat diese Eigenschaft. Bei der Resonanzfrequenz liefert er die größte Spannung und nach beiden Seiten fällt die Spannung ab (Bild 14-25).
Eine dieser Flanken lässt sich als Frequenz-Spannungs-Wandler (Flankendiskriminator) verwenden. Hat das ankommende Signal die Frequenz f0, entsteht eine Spannung gemäß Punkt A. Wird die Frequenz wegen der Frequenzmodulation (minus Hub) etwas kleiner, erhält man eine Spannung gemäß Punkt B. Wird die Frequenz höher, erhält man eine höhere Spannung (Punkt C). Höhere Spannung bedeutet hier höhere Hochfrequenzspannung. Der Flankendemodulator wirkt also zunächst wie ein FM-AM-Wandler. Die Diode mit Kondensator und Widerstand demoduliert dann dieses AM-Signal. Dieser Demodulator wird allerdings in der Praxis nicht eingesetzt. Denn der große Vorteil der Signalbegrenzung ist durch die Umwandlung in AM verloren gegangen. Prüfungsfrage:
Moderne FM-Demodulatoren arbeiten nach anderen Prinzipien. Mehr dazu finden Sie im Amateurfunklehrgang für das Amateurfunkzeugnis Klasse A. © Eckart K. W. Moltrecht, aus dem Buch 411 0064 5.Auflage 2007 nach HTML konvertiert
Anhang Formelsammlung zur Prüfung zum Amateurfunklehrgang Klasse E
Hinweis *) Dies ist eine Lektion aus dem Buch Amateurfunk-Lehrgang für das Amateurfunkzeugnis Klasse E von Eckart K. W. Moltrecht, 5. Auflage 2007.
Letztes Update dieser Seite: 28.3.2007 (by DJ4UF) |