Online-Amateurfunklehrgang Klasse A von E. Moltrecht, DJ4UF |
Lehrgang nach dem neuen Fragenkatalog vom 28.2.2007 In dieser Lektion wurden die Prüfungsfragen häufig vor die Erläuterung gesetzt. In dieser Lektion geht es um die Praxis der Modulation und Demodulation, während in der vorigen Lektion die Theorie dazu behandelt wurde. ÜbersichtErzeugung von AM Amplitudenmodulation kann mit folgender einfachen Schaltung erzeugt werden. Die beiden Generatoren HF und NF stellen das Hochfrequenzsignal (Träger) und das Niederfrequenzsignal dar. Beide Signale werden über hochohmige Vorwiderstände gemeinsam über eine Diode auf einen Schwingkreis gegeben. Wegen der hochohmigen Widerstände werden die Ströme in der Diode addiert, die Diode „verzerrt“ das Signal und der Schwingkreis siebt den gewünschten Frequenzbereich aus.
NF-Signal (Diagramm A in Bild 12-2) und Träger (Diagramm B) werden addiert und ergeben das Signal C, was noch keine Modulation darstellt. Die Amplitude der einzelnen Schwingungen ist noch immer überall gleich groß, nur etwas nach oben und nach unten verschoben. Man nennt dies eine Überlagerung. Um daraus eine Modulation zu machen, bei der sich die Amplitude ändert, muss eine Halbwelle dieses überlagerten Signals mit einer Diode unterdrückt werden (D). Mit Hilfe einer Siebschaltung, die hier aus einem Schwingkreis besteht, werden die negativen Halbwellen in gleicher Größe wie die positiven Halbwellen regeneriert. Der Modulationsgrad
Unter Modulationsgrad versteht man das Verhältnis der Amplitude der NF-Schwingung zur Amplitude der unmodulierten Trägerschwingung, meist in Prozent ausgedrückt. In der Formelsammlung der BNetzA lautet die Formel
Dieses Diagramm entstammt dem Prüfungsfragenkatalog (Prüfungsfrage TE111). Es soll der Modulationsgrad in Prozent ermittelt werden. Zur Lösung habe ich in der Mitte eine Nulllinie eingezeichnet. Dann habe ich eine Mittellinie des oberen Teils der Modulationshüllkurve eingezeichnet. Hieraus kann man nun sehr gut Ûmod und ÛT ablesen und den Modulationsgrad berechnen. Der Modulationsgrad entspricht der Lautstärke und damit der Spannung der Tonschwingung (Modulationssignal). Ein leiser Ton ergibt eine geringe Änderung der Amplitude, ein lauter Ton eine starke Amplitudenänderung.
Bei schnellen Schwingungen eines hohen Tones wird die Amplitude des Trägers häufiger verändert als bei einem tiefen Ton.
Lösungsweg: Mittellinie einzeichnen. Ablesen. 0,6 Kästchen geteilt durch 1,5 Kästchen ergibt 0,4 - also zirka 40%.
Aus dem Bild kann man folgendes herauslesen, was Sie in der Prüfung auch erkennen müssen. Bild A stellt ein unmoduliertes Signal dar. Bild B ist AM, schwach moduliert. Bild C ist AM 100 % moduliert, weil das Modulationssignal bis zur Nulllinie geht. Bild C ist AM, aber übermoduliert. Wird der Modulationsgrad eines AM-Senders auf über 100 % erhöht entstehen Verzerrungen auf der Empfangsseite. Außerdem erhöht sich die Bandbreite des Senders übermäßig, was zu Störungen auf den Nachbarfrequenzen führt, die man „Splatter“ nennt.
Zu TE105: Die Bilder C und D stellen AM mit einem relativ geringen Modulationsgrad dar. Beide Signale sind etwa gleich „laut“. Beim Signal C wird eine höhere Tonfrequenz übertragen als beim Signal D. Beim Signal C berühren sich die beiden Hüllkurven gerade. Der Modulationsgrad ist 100 %. Bild A zeigt eine starke Übermodulation.
Wird der Modulationsgrad eines AM-Senders auf über 100 % erhöht entstehen Verzerrungen auf der Empfangsseite. Außerdem erhöht sich die Bandbreite des Senders übermäßig, was zu Störungen auf den Nachbarfrequenzen führt, die man „Splatter“ nennt.
Leistungen bei AM Nun sollen die Leistungen von Träger und Seitenfrequenzen eines 100% modulierten AM-Signals berechnet werden, um die Leistungsersparnis bei SSB zu ergründen. Bei 100% Modulationsgrad sind Trägerspannung und Modulationsspannung gleich. Wenn die Gesamtspannung 100 V beträgt, fallen 50 V auf den Träger und zweimal 25 Volt gleich 50 V auf die Seitenfrequenzen. Nehmen wir an, diese Spannungen wurden an einem Widerstand von 50 Ohm gemessen.
Lösung: (Siehe auch Bild 12-9) Von den insgesamt 75 Watt entfallen nur 12,5 Watt auf das Seitenband mit der Information. Das sind nur 12,5 / 75 = 1/6 der Gesamtleistung. 5/6 der Leistung könnte man sparen, wenn man beim Senden den Träger und ein Seitenband unterdrückt. Dies führt uns direkt zum nächsten Kapitel: SSB. Aber vorher werden wir noch klären, wie das modulierte Signal wieder zurückgewandelt wird. AM-DemodulationUnter Demodulation versteht man die Rückwandlung des übertragenen Signals in die ursprüngliche Frequenzlage am Empfangsort. Der Demodulator ist sozusagen das Herz des Empfängers.
Erläuterung unter folgender Aufgabe!
Eine Schaltung zur Demodulation von AM hat die Aufgabe, die modulierte Spannung gleichzurichten (Diode in folgendem Bild) und mit den Spitzenwerten dieser pulsierenden Spannung einen Kondensator (C1) aufzuladen. Die aneinander gereihten Spitzenwerte ergeben den Verlauf der niederfrequenten Signalspannung, wie dies in nebenstehenden Diagrammen dargestellt ist. Die Buchstaben A bis E kennzeichnen die Punkte in der Schaltung, wo diese Signale zu finden sind.
Das Diagramm A im Bild 12-8 zeigt die modulierte Signalspannung vor dem Gleichrichter, Diagramm B hinter der Diode, wenn kein Ladekondensator vorhanden wäre. Der Kondensator wird jeweils auf den Spitzenwert aufgeladen und entlädt sich wieder etwas über den Widerstand R1, (Diagramm C). Die Spannung des Diagramms C folgt der Hüllkurve und entspricht der aufmodulierten NF-Spannung. Die restlichen HF-Reste werden vom NF-Verstärker nicht mehr verstärkt und man erhält das Signal E. Der Koppelkondensator C3 unterdrückt noch den durch den Gleichrichter entstehenden Gleichspannungsanteil und lässt nur das ursprünglich aufmodulierte NF-Wechselspannungssignal durch.
Der am Messpunkt D in Bild 12-8 entstehende Gleichspannungsanteil kann für Regelzwecke (ALR) eingesetzt werden. Diese Gleichspannung entspricht dem Mittelwert der Signalspannung (D Mittellinie). Diese Gleichspannung führt man dem Hochfrequenzverstärker des Empfängers und dem ZF-Verstärker (folgende Lektion) zurück. Die Spannung muss so gepolt sein, dass die Verstärkung sinkt, wenn die Regelspannung größer wird. Diese Spannung nennt man ALR-Spannung (Automatische Lautstärkeregelung).
Der Audion-Demodulator Führt man wie bei einem Oszillator dem HF-Verstärker eines Empfängers einen Teil der verstärkten Ausgangsspannung gleichphasig auf den Eingang zurück, so dass eine Addition (Mitkopplung) entsteht, die aber gerade noch nicht die Schwingbedingung (k . v = 1) erfüllt, so erreicht man damit zweierlei. Erstens werden dadurch die Schwingkreisverluste teilweise ausgeglichen, so dass die erzielbare Güte höher und damit die Bandbreite verringert wird (bessere Trennschärfe). Gleichzeitig wird die Amplitude des Signals so groß, dass die Basis-Emitter-Strecke eines Transistors im gekrümmten Bereich der Kennlinie arbeitet und damit als Gleichrichter wirkt. Diese Schaltung bezeichnet man als „Rückkopplungs-Audion“.
Liegt der Arbeitspunkt im Knickpunkt der Steuerkennlinie eines Transistors, werden die positiven Halbwellen des AM-Signals verstärkt, die negativen nicht. Es entsteht ein Gleichrichtereffekt wie bei einer Diode. In der Lektion 19 finden Sie eine komplette Audionschaltung mit Werten dargestellt. Vielleicht können Sie diese einmal aufbauen? Modulation mit TrägerunterdrückungWie weiter oben in der Aufgabe zum Bild 12-5 gezeigt wurde, stecken bei Zweiseitenband-AM mit Träger bei einem Modulationsgrad von 100 Prozent 4/6 der Gesamtleistung im Träger und je 1/6 in den beiden Seitenbändern.
Da die Information, die man übertragen möchte, in jedem Seitenband vorhanden ist, könnte man 5/6 der Gesamtleistung einsparen oder die gesamte Leistung, also das sechsfache, in ein Seitenband stecken, wenn man den Träger und ein Seitenband unterdrücken würde. Dies führt zu der Modulationsart Einseitenbandmodulation mit Trägerunterdrückung (SSB), die im Amateurfunk verwendet wird. Dies ist übrigens eine Entwicklung der Funkamateure, die erst später auch von kommerziellen Nachrichtendiensten übernommen wurde. Zunächst werden Sie kennen lernen, wie man den Träger unterdrücken kann und damit 4/6 (=2/3) der Leistung einspart. Diese Modulation heißt Doppelseitenband-Modulation mit Trägerunterdrückung, die Sie in der vorigen Lektion als DSB-Signal bereits kennen gelernt haben. Danach wird erläutert, wie man ein Seitenband unterdrücken kann und dann nicht nur ein weiteres 1/6 der Leistung spart, sondern vor allem die Bandbreite halbiert. Die TrägerunterdrückungWieso kann man denn den Träger unterdrücken, wenn man diesen doch extra erzeugt, um ein Hochfrequenzsignal zu haben, das von einer Antenne abgestrahlt werden kann? Moduliert man einen Träger von 3700 kHz (80-m-Band im Amateurfunk) mit einer Frequenz von 1 kHz, so erhält man außer der Trägerfrequenz noch die Seitenfrequenzen 3699 kHz und 3701 kHz (siehe vorige Lektion). Das bedeutet: Die Seitenfrequenzen liegen also bereits im Hochfrequenzbereich. Auch wenn man nun den Träger unterdrückt, kann eine Frequenz von 3699 kHz (unteres Seitenband LSB) oder 3701 kHz (oberes Seitenband USB) von einer Antenne abgestrahlt werden. Wie wird die Trägerunterdrückung praktisch erreicht? Grundsätzlich wird zunächst der Träger zur Modulation gebraucht. Der Modulator wird jedoch so aufgebaut, dass er die Entstehung der Trägerfrequenz am Ausgang unterdrückt. Es gibt dafür verschiedene Schaltungen, die darauf beruhen, dass die Trägerfrequenz sich durch entgegengesetzt symmetrische Spannungen aufhebt. Man nennt diese Schaltungen Balance-Modulatoren. Ein solcher Balance-Modulator ist die folgende Schaltung eines Ringmodulators.
Der Ringmodulator besteht aus zwei Transformatoren mit Mittelanzapfung (Differenzialtransformatoren) und vier Dioden, die so im Ring geschaltet sind, dass jeweils eine Anode an eine Katode der folgenden Diode angeschlossen wird. Hinweis Der Träger wird an die Mittelanzapfungen der Trafos (Bild 12-11) eingespeist. Im Zeitpunkt 0 sei kein NF-Signal vorhanden. Da alle vier Dioden gleich sind (Diodenquartett!), wird der Wechselstrom vom HF-Trägergenerator zu gleichen Teilen auf die beiden Wicklungshälften von Trafo Tr2 verteilt. Da sich die Magnetfelder der beiden Wicklungshälften aufheben, entsteht in der Ausgangswicklung keine Trägerspannung.
In den Zeitabschnitten 1-10 (Bild 12-12) soll der Trafo Tr1 eine positive NF-Spannung liefern. Bei ansteigender Spannung im Zeitabschnitt 1 werden die Dioden 2 und 4 mehr leitend und die Dioden 1 und 3 mehr gesperrt. Die positive Halbwelle des HF-Wechselstroms (Abschnitte 1, 3, 5...) erzeugt eine positive Spannung U3 und die negative Halbwelle (Abschnitte 2, 4, 6...) eine negative Spannung U3. In den Zeitabschnitten 11 bis 20 ist die NF-Spannung negativ. Die Dioden 1 und 3 werden mehr leitend und V2 und V4 mehr gesperrt. Dadurch wird bei einem positiven HF-Wechselstrom (Abschnitte 11, 13, 15 ...) nun eine negative Ausgangsspannung entstehen und umgekehrt in den Bereichen 12, 14, 16, ... . Beim Übergang vom Bereich 10 zum Bereich 11 findet im Ausgangssignal dadurch ein plötzlicher Wechsel der Polarität statt, den man Phasensprung nennt.
Praxis Eine Variante dieser Schaltung eines Ringmodulators, die mit nur einem Trafo auskommt, ist in folgendem Bild dargestellt. Die Dioden sind ebenfalls im Ring geschaltet (jeweils Anode an Katode), aber die Einkopplung der NF erfolgt unsymmetrisch ohne Trafo. Eine Ecke der Diodenbrücke liegt an Masse und das NF-Signal wird an der gegenüberliegenden Ecke kapazitiv eingekoppelt.
Um eine gute Trägerunterdrückung zu erzielen, wird das HF-Signal über eine einstellbare Widerstandsbrücke symmetrisch eingekoppelt. Unterschiedliche Dioden- oder Schaltkapazitäten kann man mit dem einstellbaren Widerstand und dem Kondensator C2 kompensieren.
Hinweis zu TD513: Es ist im Prinzip die gleiche Schaltung wie die hier im Bild 12-13. Allerdings hat man den Schwingkreiskondensator auf die Sekundärseite gesetzt und man verwendet einen „Differenzialdrehkondensator“ für den Abgleich. Bei einer hochohmigen Auskopplung des Signals (z.B. Oszilloskop) ist es besser, den frequenzbestimmenden Schwingkreis auf die Sekundärseite zu setzen. Praxis
Bei höheren Frequenzen kann das Signal ähnlich aussehen, wie in dem Bild eines "Zwei-Ton-Testsignals" der Prüfungsfrage TE113. Die durch Trägerunterdrückung entstandene Modulation nennt man Doppelseitenband-Modulation mit Trägerunterdrückung DSB. Das DSB-Signal im Frequenzspektrum sieht folgendermaßen aus.
Es existieren weiterhin beide Seitenbänder, nur der sehr energiereiche Träger ist unterdrückt worden (gestrichelt). Man spart viel Senderleistung, aber die Bandbreite des Senders ist gleich geblieben. Zur Demodulation muss der Träger auf der Empfangsseite wieder hinzugefügt werden. Einseitenbandmodulation SSBDer Frequenzraum aber ist wertvoll. Deshalb ist es sehr wichtig, die Bandbreite der Aussendung möglichst gering zu halten. Da in beiden Seitenbändern die gleiche Information steckt, kann man das eine Seitenband auch noch unterdrücken. Diese Modulationsart heißt Einseitenbandmodulation SSB (single side band). Sie wird im Amateurfunk angewendet. Zweiseitenbandmodulation ist im Amateurfunk nicht zugelassen.
Nach der Filtermethode wird SSB folgendermaßen erzeugt. Der Trägeroszillator (A) in Bild 12-16 erzeugt die HF. Diese wird mit der NF (B) in einem Ringmodulator moduliert. Es entsteht ein Zweiseitenbandsignal mit Trägerunterdrückung (DSB). Dieses wird über das Filter (D) geschickt und nur noch ein Seitenband durchgelassen. Es ist im Prinzip gleich, welches der beiden Seitenbänder verwendet wird. Aus historischen Gründen hat sich im Amateurfunk herausgebildet, dass bei Frequenzen unter 10 MHz das untere Seitenband LSB (lower side band) und bei Frequenzen ab 10 MHz aufwärts das obere Seitenband USB (upper side band) verwendet wird. Also auf 80 m und 40 m verwendet man LSB und auf allen anderen Bändern USB. Vergleich AM — SSB
Im Bild 12-17 sind zum Vergleich jeweils die NF, der HF-Träger und das Modulationssignal von „normaler“ AM mit Träger und von einem DSB- oder Zweiton-SSB-Signal mit Trägerunterdrückung dargestellt. Während bei AM mit Träger (Bild A) die Amplitude im Rhythmus der Signalfrequenz um einen Mittelwert (U2) schwankt, ist der Mittelwert bei AM mit Trägerunterdrückung (Bild B) gleich Null. Wechselt die Polarität des NF-Signals, äußert sich dies bei AM mit Träger dadurch dass der Mittelwert größer oder kleiner wird, während bei AM mit Trägerunterdrückung die Phase wechselt.
Wenn ein SSB-Sender gerade nicht moduliert wird, erzeugt er kein (kaum ein) Ausgangssignal. Man kann praktisch nicht feststellen, ob der Sender nicht eingeschaltet oder nur nicht moduliert wird. Bei AM dagegen ist immer ein mittlerer Träger vorhanden und bei FM ist immer der volle Träger da.
Demodulation von SSB
Bild 12-18: Fehlerhafte SSB-Demodulation mit einem einfachen AM-DemodulatorBei SSB wird die Amplitudenmodulation mit Trägerunterdrückung
angewendet. Würde man bei einem solchen Signal den einfachen
AM-Demodulator verwenden, bekäme man am Ausgang ein völlig verzerrtes
Signal, wie dies links unten auf dieser Seite im Bild 12-18 dargestellt
ist.
Diese in einem Empfänger notwendige Zusatzschaltung eines Oszillators wird BFO (beat frequency oscillator) genannt. Dieser additive Mischer wird für die Demodulation von SSB in billigen Weltempfängern verwendet. Er hat einen Nachteil: Die Oszillatoramplitude muss immer größer sein, als das Empfangssignal, sonst gibt es Verzerrungen. Starke SSB-Signale müssen abgeschwächt werden. Der Produktdetektor Wesentlich unabhängiger von der HF-Amplitude ist der Produktdetektor. Er arbeitet nach einem anderen Verfahren des Trägerzusatzes. Es wird nicht erst normale Amplitudenmodulation erzeugt, sondern das NF-Signal durch multiplikative Mischung (Differenzbildung) gewonnen.
Nehmen wir einmal an, das modulierte SSB-Signal hat eine Frequenz von 9,000 MHz (unterdrückter Träger) + 2 kHz (NF-Signal) = 9,002 MHz (oberes Seitenband). Mischt man zu diesem Signal die Trägerfrequenz von 9 MHz wieder zu, entstehen am Ausgang die Summen und die Differenzen dieser Signale.
Mit einem Tiefpass, der im einfachsten Fall aus der Parallelschaltung mit einem Kondensator besteht, werden die hohen Frequenzen (18 MHz) unterdrückt und nur das 2-kHz-NF-Signal durchgelassen.
Als Mischstufe für den Produktdetektor ist der Ringmodulator am besten geeignet. Das SSB-Signal wird über den Ringkerntrafo T1 der einen Brückendiagonale und das BFO-Signal (Trägerzusatz) über den Trafo T2 der anderen Brückendiagonale zugeführt. An den Mittelanzapfungen der Differenzialübertrager wird das NF-Signal abgenommen. Von dieser Produktdektorschaltung gibt es verschiedene Zeichenvarianten. Vergleichen Sie die Bilder 12-21, 22 und 23. Mal werden die Dioden als „Ring“ gezeichnet, mal die Transformatorwicklungen einzeln. Dennoch sind die Schaltungen identisch. Im Bild 12-24 erkennt man, dass die Transformatoren T1 und T2 im Prinzip aus drei Wicklungen bestehen, die als so genannte trifilare (dreifädige) Wicklung ausgeführt werden. Die Punkte im Bild 12-24 bedeuten Punkte gleicher Phase und deuten den Wickelsinn der einzelnen Wicklungen an.
Hinweis zu TD511: Hier ist noch eine weitere Variante der Darstellung eines Produktdetektors gewählt worden. Prüfen Sie es nach! Auch so lässt sich eine Brückenschaltung zeichnen.
Mit dem Produktdetektor kann man auch Telegrafiesignale (CW) hörbar machen. Stellt man die BFO-Frequenz zirka 600 Hertz bis 1 kHz höher oder tiefer ein, als die Hochfrequenz (Zwischenfrequenz), gibt es als Differenzfrequenz genau diesen Ton, der nur dann vorhanden ist, wenn auch das Hochfrequenzsignal da ist.
Tipp zu TF418: Berechnen Sie jeweils die Differenzfrequenz. Diese sollte bei zirka 800 Hz liegen.
Frequenzmodulation FMDie Theorie der Frequenzmodulation mit den Begriffen Bandbreite, Frequenzhub, Modulationsindex wurde bereits in der vorigen Lektion Signale behandelt. In dieser Lektion geht es mehr um die Praxis.
Erzeugung von FM
Über einen Kondensator wird eine Kapazitätsdiode zum Schwingkreis des Colpitts-Oszillators parallel geschaltet. Die Kapazitätsdiode erhält eine Gleichspannung (Vorspannung) in Sperrrichtung und als Überlagerung die vom Mikrofon kommende Modulationswechselspannung. Steigt die Amplitude der vom Mikrofon gelieferten Spannung in positiver Richtung an, wird die Sperrspannung an der Kapazitätsdiode größer, damit die Kapazität kleiner und damit die Frequenz höher. Dabei ändert sich die Amplitude der Schwingung nicht. Man kann die „Empfindlichkeit“ eines solchen Modulators in kHz/V angeben.
Der Hub ist proportional der Modulationslautstärke. Wenn man lauter ins Mikrofon spricht, wird der Hub größer. Damit der Hub nicht zu groß wird, gibt es im Sender eine Hubbegrenzung.
Preemphasis
Um die Störungen noch weiter zu verringern, führt man folgenden technischen Kniff durch. Man hebt auf der Senderseite bei der Modulation die hohen Frequenzen in der Lautstärke etwas an. Damit der Klang auf der Empfangsseite erhalten bleibt, senkt man die hohen Frequenzen entsprechend wieder ab. Weil nun aber die störenden Rauschgeräusche vorwiegend im höherfrequenten Hörbereich liegen, werden diese stärker abgesenkt als der Rest des Modulationssignals. Man nennt diese Anhebung auf der Senderseite Preemphasis und die Absenkung auf der Empfängerseite Deemphasis. Dadurch verbessert man den Signal-Rausch-Abstand.
FM-Demodulation Bei der Frequenzmodulation steckt die Information in der Änderung der Frequenz. Diese frequenzmodulierte Schwingung wird meist nicht unmittelbar demoduliert. Meistens wird die FM vor der Demodulation in eine Amplitudenmodulation oder Pulsmodulation umgewandelt, die dann demoduliert wird. Die entsprechende Schaltung wird als Diskriminator bezeichnet. Als Modulationswandler von FM zu AM dienen frequenzabhängige Schaltungen. Die einfachste ist ein Parallelschwingkreis (Bild 12-26).
Bei der Resonanzfrequenz (hier z.B. 10,6 MHz) liefert der Schwingkreis die größte Spannung und nach beiden Seiten fällt die Spannung ab. Eine dieser Flanken lässt sich als Frequenz-Spannungs-Wandler (Flankendiskriminator) verwenden. Bei der FM-Mittenfrequenz 10,7 MHz entstehen z.B. 2 V, bei der höchsten Frequenz (+ Hub, z. B. 10,75 MHz) 1 V und bei der niedrigsten Frequenz (-Hub, 10,65 MHz) 3 V. Aus der Frequenzmodulation ist Amplitudenmodulation geworden, die mit einem Einweggleichrichter demoduliert werden kann.
Die Schaltung mit solch einem FM-AM-Wandler mit einem einfachen Schwingkreis nennt man Flankendiskriminator. Erläuterung oberhalb!
Schaltet man zwei Parallelschwingkreise mit leicht versetzten Resonanzfrequenzen in Serie, erhält man den Gegentakt- Flankendiskriminator. Man erhält dadurch eine resultierende Gesamtkennlinie, die symmetrisch zur Nulllinie liegt. Legt man die Trägerfrequenz genau in die Mitte der Gesamtkennlinie, erhält man eine symmetrische Ausgangsspannung. Man kann die bei Frequenzversatz entstehende Gleichspannung als Regelung für eine automatische Frequenzabstimmung (AFC) verwenden.
Ähnlich sieht die Schaltung des Phasendiskriminators (Bild 12-29) aus. Allerdings arbeitet man nicht mit zwei versetzten Schwingkreisen, sondern addiert über den Koppelkondensator die Gesamtspannung noch einmal zum Mittelwert der Schwingkreisspannung und erhält dadurch eine Phasenmodulation. Um diese Schaltung genauer erklären zu können, müsste man sich meit Zeigerdiagrammen gut auskennen. Merken Sie sich für die Prüfung nur: Koppel-C: Phasendiskriminator.
Ähnlich sieht die Schaltung des Verhältnisdirkriminators (auch Ratiodetektor genannt, Bild 12-30) aus. Nur wird hier die Eingangsspannung induktiv eingekoppelt, die Dioden sind antisymmetrisch gepolt und die NF-Ausgangsspannung wird im Brückenmittelpunkt ausgekoppelt. FM-Demodulator mit PLL Eine moderne Schaltung zur Demodulation von FM wird mit einer PLL (phase locked loop) realisiert. Sie werden die phasengekoppelte Schleife (PLL) in der folgenden Lektion noch ausführlich kennen lernen. Sie lässt sich hervorragend als FM-Demodulator verwenden.
Prinzip der FM-Demodulation mit der PLL-Schaltung: Der VCO hat die gleiche Frequenz, wie das ankommende FM-Signal. Beide Frequenzen werden mit Hilfe des Phasenvergleichers verglichen. Ohne Modulation hat die Regelspannung für den VCO einen mittleren Wert. Ändert sich die Frequenz des FM-Signals durch Frequenzmodulation, entsteht eine Spannung, die den VCO eigentlich nachregeln will. Diese Spannung entspricht der Frequenzänderung und ist damit direkt das demodulierte NF-Signal.
Integrierte Schaltung
Im Prüfungsfragenkatalog findet man noch eine Schaltung zur Demodulation von FM, wie sie heutzutage in den kommerziellen Geräten anzutreffen ist. Im Bild 12-33 ist ein ZF-Verstärker mit Quarzfilter dargestellt. Der integrierte Baustein Q1 enthält außer einem ZF-Verstärker mit Begrenzer auch einen FM-Demodulator.
BegrenzungBei FM verändert sich nur die Frequenz, nicht die Amplitude. Dies hat einen besonderen Vorteil in der Nachrichtentechnik. Störungen von anderen Fahrzeugen beim Mobilfunk oder atmosphärische Störungen wirken sich nur auf die Amplitude eines Signals aus. Auf der Empfängerseite kann man die Spitzen eines Signals abschneiden (begrenzen), ohne einen Einfluss auf die in der Frequenz vorhandenen Information zu nehmen. Mit anderen Worten: FM ist wesentlich störungsfreier zu empfangen als AM.
Kommentar: Die Signalbegrenzung in der ZF dient dazu, AM-Störungen zu unterdrücken.
AnhangDieser Online-Lehrgang wurde mit freundlicher Genehmigung des Autors aus seinem Buch für das Internet umgewandelt.
Dieser Lehrgang basiert auf dem Prüfungsfragenkatalog Feb. 2007 der Bundesnetzagentur (BNetzA). Alle darin vorkommenden Themen wie Grundlagen der Elektrotechnik, Elektronik sowie Sender- und Empfängertechnik, Übertragungstechnik, Antennentechnik und Messtechnik aus dem Gebiet "Technische Kenntnisse" werden ausführlich erläutert. Die Erfahrung mit praktischen Lehrgängen wird genutzt, um den Prüfling in die Lage zu versetzen, jede Frage aus dem Fragenkatalog richtig zu beantworten. Dieses Buch ist auch sehr gut für das Selbststudium geeignet. Dieser Lehrgang baut auf dem Lehrgang für die Klasse E auf. Sie sollten also erst den Lehrgang für das Amateurfunkzeugnis Klasse E durchgearbeitet haben oder zumindest bei Verweisen dort nachlesen können. *) Wenn Sie noch vor dem 1. Juni die Prüfung Klasse A (nach dem alten Fragenkatalog Klasse 1+2) machen wollen, sollten Sie sich dieses Buch besorgen, denn es wird in Kürze ausverkauft sein. Bis Ende Mai wird noch nach dem alten Fragenkatalog geprüft. Dieses Buch online bestellen
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