DARC e.V. Offline-Version für Ausbilder

von E. Moltrecht DJ4UF

LEKTION 5:
IARU-Bandpläne

COPYRIGHT 2007 by
Eckart Moltrecht
DJ4UF
 
Achtung! Dies ist eine Offline-Version nur für Ausbilder des Amateurfunk-Lehrgangs für die Klasse E von Eckart K. W. Moltrecht, DJ4UF, einschließlich des Lehrgangs für Betriebstechnik und Vorschriften. Links ins Internet funktionieren natürlich nicht.

 

IARU-Bandpläne

In dieser Lektion geht es einerseits um die gesetzlich festgelegten Frequenzbereiche für Funkamateure und andererseits um die Einteilung der Bandbereiche für die verschiedenen Betriebsarten durch die IARU (international amateur radio union).

Die Frequenzbereiche der Amateurfunkbänder sind international gesetzlich festgelegt. Welche Bereiche daraus in den einzelnen Ländern genutzt werden dürfen, legen die Länder in ihren nationalen Regelungen fest. In Deutschland ist dies der Frequenznutzungsplan. Innerhalb des Frequenznutzungsplans können wiederum Nutzungsbedingungen festgelegt werden, beispielsweise mit welcher Maximalleistung in Abhängigkeit von der Zeugnisklasse gesendet werden darf. Dies ist in der Amateurfunkverordnung (AFuV – Lektion 13) festgelegt.

Zusätzlich wurden von der weltweiten Gemeinschaft der Funkamateure, der International Amateur Radio Union (IARU), Regeln für den Funkbetrieb festgelegt, um einen möglichst reibungslosen Funkverkehr zu ermöglichen. Dazu gehören unter anderem die Bandpläne und die Betriebsarteneinteilungen für einzelne Bandabschnitte.

Hier zwei Prüfungsfragen aus der Gesetzeskunde (ohne Auswahlantworten):

VE101 Wo sind die ausführlichen Nutzungsbedingungen und die ausgewiesenen Frequenzbereiche für den Amateurfunkdienst in Deutschland zu finden?

Richtige Antwort: In der Anlage 1 der Amateurfunkverordnung (AFuV).

VE103 Darf ein Funkamateur in Deutschland alle in der VO Funk für den Amateurfunkdienst zugewiesenen Frequenzbereiche benutzen?

Richtige Antwort: Nein, es dürfen nur Frequenzen genutzt werden, die durch nationale Regelungen umgesetzt wurden.

Die wichtigsten Amateurfunkbänder

Band

Frequenzbereich

160 m

1,810 bis 2,000 MHz

80 m

3,500 bis 3,800 MHz

40 m

7,000 bis 7,200 MHz

30 m

10,100 bis 10,150 MHz

20 m

14,000 bis 14,350 MHz

17 m

18,068 bis 18,168 MHz

15 m

21,000 bis 21,450 MHz

12 m

24,890 bis 24,990 MHz

10 m

28,000 bis 29,700 MHz

 6 m

50,080 bis 51,000 MHz

 2 m

144  bis  146 MHz

70 cm

430  bis  440 MHz

23 cm

1240 bis 1300 MHz

13 cm

2320 bis 2450 MHz

Die Anfangs- und Endfrequenzen der Frequenzbereiche für den Amateurfunk muss ein Funkamateur auswendig kennen. Deshalb werden diese sowohl im Prüfungsfach Betriebstechnik als auch im Prüfungsfach Vorschriften geprüft. Bitte lernen Sie die Anfangs- und Endfrequenzen der in der Tabelle aufgeführten Bänder bis zum 13-cm-Band auswendig und beantworten Sie dann die folgenden Prüfungsfragen.

Prüfungsfrage:

BC114  Welchen Frequenzbereich umfasst das 160-m-Amateurfunkband in Deutschland?
3500 - 3800 kHz
1810 - 2000 kHz
135,7 - 137,8 kHz
7000 - 7200 kHz

Prüfungsfrage:

BC113  Welchen Frequenzbereich umfasst das 80-m-Amateurfunkband in Deutschland?
1810 - 2000 kHz
7000 - 7200 kHz
3500 - 3800 kHz
135,7 - 137,8 kHz

Prüfungsfrage:

BC112  Welchen Frequenzbereich umfasst das 40-m-Amateurfunkband in Deutschland?
10100 - 10150 kHz
3500 - 3800 kHz
14000 - 14350 kHz
7000 - 7200 kHz

Prüfungsfrage:

BC111  Welchen Frequenzbereich umfasst das 30-m-Amateurfunkband in Deutschland?
7000 - 7200 kHz
3500 - 3800 kHz
14000 - 14350 kHz
10100 - 10150 kHz

Prüfungsfrage:

BC110  Welchen Frequenzbereich umfasst das 20-m-Amateurfunkband in Deutschland?
7000 - 7200 kHz
3500 - 3800 kHz
14000 - 14350 kHz
10100 - 10150 kHz

Prüfungsfrage:

BC109  Welchen Frequenzbereich umfasst das 17-m-Amateurfunkband in Deutschland?
24890 - 24990 kHz
14000 - 14350 kHz
18068 - 18168 kHz
21000 - 21450 kHz

Prüfungsfrage:

BC108  Welchen Frequenzbereich umfasst das 15-m-Amateurfunkband in Deutschland?
14000 - 14350 kHz
21000 - 21450 kHz
24890 - 24990 kHz
18068 - 18168 kHz

Prüfungsfrage:

BC107  Welchen Frequenzbereich umfasst das 12-m-Amateurfunkband in Deutschland?
14000 - 14350 kHz
24890 - 24990 kHz
18068 - 18168 kHz
21000 - 21450 kHz

Prüfungsfrage:

BC106  Welchen Frequenzbereich umfasst das 10-m-Amateurfunkband in Deutschland?
24890 - 24990 kHz
18068 - 18168 kHz
28000 - 29700 kHz
21000 - 21450 kHz

Prüfungsfrage:

BC105  Welchen Frequenzbereich umfasst das 6-m-Amateurfunkband in Deutschland?
50,08 - 51 MHz
144 - 146 MHz
28 - 29,7 MHz
70 - 70,5 MHz

Prüfungsfrage:

BC104  Welchen Frequenzbereich umfasst das 2-m-Amateurfunkband in Deutschland?
50,08 - 51 MHz
144 - 146 MHz
430 - 440 MHz
70 - 70,5 MHz

Prüfungsfrage:

BC103  Welchen Frequenzbereich umfasst das 70-cm-Amateurfunkband in Deutschland?
144 - 146 MHz
50,08 - 51 MHz
430 - 440 MHz
1240 - 1300 MHz

Prüfungsfrage:

BC102  Welchen Frequenzbereich umfasst das 23-cm-Amateurfunkband in Deutschland?
5650 - 5850 MHz
2320 - 2450 MHz
3400 - 3475 MHz
1240 - 1300 MHz

Prüfungsfrage:

BC101  Welchen Frequenzbereich umfasst das 13-cm-Amateurfunkband in Deutschland?
5650 - 5850 MHz
1240 - 1300 MHz
3400 - 3475 MHz
2320 - 2450 MHz

Die folgende Tabelle stellt einen Plan dar, wie sich die Funkamateure der internationalen Gemeinschaft (International Amateur Radio Union IARU) in Besprechungen den ihnen zur Verfügung stehenden Frequenzraum so aufteilen, damit sich die Stationen bei den verschiedenen Betriebsarten nicht stören. Früher hat man die Aufteilung  des Frequenzraums durch zugelassene Betriebsarten vorgenommen. Durch die modernen digitalen Betriebsarten konnte man den Funkamateuren nicht mehr gerecht werden und man ist dazu übergegangen, die Aufteilung nach Betriebsarten sowie verwendeten Bandbreiten vorzunehmen.



Der IARU Region 1 Bandplan, aus: http://www.darc.de/bandplan
 

Hinweise zum Bandplan

  • Generell gilt „Non-Interference-Basis", also vor dem Belegen einer Frequenz hören, ob sie frei ist!
  • QRP-Frequenzen sind Aktivitätszentren, auf leise Signale achten!
  • Telefonie: bis 10 MHz unteres Seitenband (LSB), über 10 MHz oberes Seitenband (USB) verwenden.
  • Auf den WARC-Bändern ist Kontestbetrieb nicht vorgesehen.
  • Auf den Bakenfrequenzen ist Sendebetrieb nicht gestattet

 

In der folgenden Prüfungsfrage geht es um die Verbindlichkeit der IARU-Bandpläne. Die Aufteilung der Bänder hat keinen Gesetzescharakter. Es kann auch niemand bestraft werden, wenn er sich nicht daran hält. Jedoch würde es unter Umständen zu „chaotischen“ Verhältnissen führen, wenn jeder Funkamateur seine Lieblingsbetriebsart „irgendwo“ in einem Bandabschnitt durchführt, der dafür nicht gedacht ist.

Prüfungsfrage:

BC201  Welchen Verbindlichkeitsgrad haben die von der IARU (Internationale Amateur Radio Union) aufgestellten Bandpläne?
Die IARU-Bandpläne haben den Charakter einer Empfehlung. Dennoch kommt eine freiwillige möglichst ausnahmslose Einhaltung der Bandpläne allen Teilnehmern am Amateurfunk zugute.
Die IARU-Bandpläne sind nur in den Ländern oder Regionen mit hoher Amateurfunkstellendichte (z. B. Europa) von praktischem Wert. Dort müssen die Bandpläne grundsätzlich eingehalten werden.
IARU-Bandpläne sind aufgestellte Frequenzraster nur für solche Amateurfunkstellen, die unbesetzt und automatisch betrieben werden, d. h. Relaisfunkstellen, Digipeater und Funkbaken.
IARU-Bandpläne haben den Sinn, für die einzelnen Sende- und Betriebsarten eigene, geschützte Frequenzteilbereiche auszuweisen. Jeder Funkamateur hat sich daher verbindlich an die IARU-Bandpläne zu halten.

Zum IARU-Bandplan gibt es sehr viele Prüfungsfragen. Deshalb soll dieser noch ein wenig interpretiert werden. Früher hatte man praktisch nur die zwei Betriebsarten Telegrafie (CW) und Telefonie (AM und SSB, jetzt nur noch SSB). Weil die benötigte Bandbreite bei SSB mit 2700 Hz (Tonfrequenzen von 300 bis 2400 Hz) mehr als zehnmal so groß ist wie bei CW, wollte man den CW-Stationen einen eigenen Bereich reservieren. Es wurde jeweils der Bandanfang für CW reserviert, beispielsweise 3500 bis 3600 Hz, 7000 bis 7040 kHz und so weiter und darüber war SSB erlaubt.

Als dann die digitalen Betriebsarten dazu kamen, hat man jeweils vom oberen CW-Teil und vom unteren SSB-Teil etwas Frequenzraum „abgezwackt“, zum Beispiel 3580 bis 3620 kHz. Allerdings ist weiterhin Telegrafie (CW) überall gestattet, nur die Betriebsarten mit den höheren Bandbreiten dürfen nicht im reinen CW-Bereich arbeiten.

Prüfungsfrage:

BC211  Welche nachstehend aufgeführten Frequenzbereiche des 80-m- und des 15-m-Bandes sollen auf Empfehlung der Internationalen Amateur Radio Union bevorzugt nur für Morsetelegrafie genutzt werden?
3580-3620 kHz und 21080-21120 kHz
3500-3600 kHz und 21000-21100 kHz
3500-3580 kHz und 21000-21070 kHz
3500-3540 kHz und 21000-21040 kHz

Prüfungsfrage:

BC212  Welcher Frequenzbereich soll im 20-m-Band auf Empfehlung der IARU bevorzugt für SSB genutzt werden?
14030-14150 kHz
14000-14350 kHz
14112-14350 kHz
14100-14300 kHz

Prüfungsfrage:

BC216  Welche Bereiche des 10-m- und des 40-m-Bandes stehen nach den Empfehlungen der International Amateur Radio Union ausschließlich für die Betriebsart Telegrafie zur Verfügung?
28000-28100 kHz und 7000-7050 kHz
28000-28070 kHz und 7000-7035 kHz
28000-28200 kHz und 7000-7070 kHz
28000-28300 kHz und 7000-7080 kHz

Prüfungsfrage:

BC217  Welche Bereiche des 15-m-, des 20-m- und des 80-m-Bandes stehen nach den Empfehlungen der International Amateur Radio Union ausschließlich für die Betriebsart Telegrafie zur Verfügung?
21000-21050 kHz, 14000-14080 kHz und 3500-3560 kHz
21000-21070 kHz, 14000-14070 kHz und 3500-3580 kHz
21000-21200 kHz, 14000-14100 kHz und 3500-3600 kHz
21000-21100 kHz, 14000-14050 kHz und 3500-3620 kHz

Für das 30-m-Band (10,1 MHz) finden Sie im Bandplan gar keinen Hinweis für einen SSB-Bereich. Es liegt daran, dass nach der Amateurfunkverordnung (Siehe Lektion 13) in diesem Bereich nur eine maximale Bandbreite von 800 Hertz zugelassen ist.

Prüfungsfrage:

BC206  Sie hören eine französische Station auf 10,143 MHz in SSB CQ rufen. Dürfen Sie in SSB antworten?
Nein, der SSB-Bereich ist von 10,100 bis 10,125 MHz.
Ja, denn wenn dort eine Station in SSB ruft, wird SSB auch für deutsche Stationen erlaubt sein.
Ja, denn in diesem Bandsektor ist SSB grundsätzlich erlaubt.
Nein, denn im 30-m-Band ist für deutsche Stationen nur eine Bandbreite bis 800 Hz erlaubt.

Eine Besonderheit finden Sie im 80-m-Band. Um auch auf diesem relativ „langwelligen“ Band interkontinentalen Funkbetrieb zu ermöglichen, hat man dafür am unteren Bandanfang für CW einen Frequenzbereich von 10 kHz und im oberen Bandende einen von 25 kHz reserviert. Weil DX im 80-m-Band im Sommer nur während der Dunkelheit möglich ist, brauchen diese Frequenzbereiche im Sommer auch nur während der Dunkelheit für DX reserviert zu werden.

Prüfungsfrage:

BC214  Aus welchem Grund sollten Sie in der Dunkelheit und im Winter auch tagsüber im Bereich von 3500-3510 kHz keine innerdeutschen oder innereuropäischen Telegrafie-QSOs durchführen?
Im IARU-Region-1-Kurzwellenbandplan ist dieser Bereich für Digimode-Betriebsarten ausgewiesen und sollte von CW-Stationen nicht benutzt werden.
Gemäß Frequenzbereichszuweisungsplan ist dieser Bereich auch kommerziellen Stationen zugewiesen und muss nachts und im Winter freigehalten werden.
Im IARU-Region-1-Kurzwellenbandplan ist dieser Bereich als "CW DX" ausgewiesen und sollte für interkontinentale Verbindungen freigehalten werden.
Weil dieser Bereich im Ausland auch für Rundfunkstationen ausgewiesen ist und daher nachts und im Winter durch den Amateurfunkdienst nicht genutzt werden darf.

Prüfungsfrage:

BC215  Aus welchem Grund sollten Sie in der Dunkelheit und im Winter auch tagsüber im Bereich von 3775-3800 kHz keine innerdeutschen oder innereuropäischen SSB-QSOs durchführen?
Im IARU-Region-1-Kurzwellenbandplan ist dieser Bereich als „Fonie-DX“ ausgewiesen und sollte für DX-Verbindungen freigehalten werden.
Gemäß Frequenzbereichszuweisungsplan ist dieser Bereich auch kommerziellen Stationen zugewiesen und muss nachts und im Winter freigehalten werden.
Im IARU-Region-1-Kurzwellenbandplan ist dieser Bereich für Digimode-Betriebs­arten ausgewiesen und sollte von SSB-Stationen nicht benutzt werden.
Weil dieser Bereich im Ausland auch für Rundfunkstationen ausgewiesen ist und daher nachts und im Winter durch den Amateurfunkdienst nicht genutzt werden darf.

Im IARU-Bandplan gibt es den Begriff „Ak­tivitätszentrum QRP“. QRP kennen Sie von den Q-Gruppen her und bedeutet „kleine Leistung“. Es sind bei Kurzwelle Stationen mit bis zu 10 Watt Leistung gemeint. Mit solch geringen Leistungen erzeugt man auch nur geringe Lautstärken auf der Empfängerseite. Damit diese Stationen nicht überhört werden und von starken Stationen dann „übertönt“ werden, hat man ihnen einen eigenen Frequenzraum zugestanden. Es ist kein reservierter Frequenzbereich. Er kann und darf auch von anderen Stationen benutzt werden. Aber auch hier gilt: Rücksicht. Antworten Sie bitte auf solche CQ-Rufe, auch wenn Sie einen Sender mit einer hohen Leistung verwenden! Der Funkfreund freut sich sicher, wenn er gehört wird und ihm jemand antwortet. Um sich beim CQ-Ruf bemerkbar zu machen, verwenden diese QRP-Stationen gelegentlich das Anhängsel „/QRP“ bei Telegrafie, zum Beispiel „CQ DE DJ4UF/QRP“. Dieses Anhängsel /qrp wird übrigens von der Behörde geduldet, auch wenn es nicht zu den offiziell zugelassenen Anhängseln wie /p oder /m gehört.

Es gibt weitere Aktivitätszentren. Sie finden beispielsweise das Aktivitätszentrum Bildübertragung und das Aktivitätszentrum Notfunk. Auch hier gilt: Rücksichtnahme!

Nur im Amateurfunk wird bei SSB auch das untere Seitenband auf einigen Bändern benutzt. Dies hat historische Gründe. SSB ist von den Funkamateuren erfunden worden. Weil man zur Unterdrückung eines Seitenbandes die Filtermethode verwendete (Sie­ he Amateurfunklehrgang TECHNIK) und solch ein Filter sehr aufwändig und teuer war, hat man des Filter für eine Frequenz von 9 MHz für das obere Seitenband gebaut und dieses Signal dann mit 5 bis 5,5 MHz (VFO) gemischt. Dadurch erzeugte man die Frequenzen 14 bis 14,5 MHz (Summe) und 3,5 bis 4 MHz (Differenz von 9 und 5…5,5). Beim Mischen nach „oben“ (14 MHz) blieb das Seitenband erhalten, aber beim Mischen nach „unten“ (3,5 MHz) wurde das Seitenband vertauscht (gedreht). Traditionell ist man bei dieser Aufteilung geblieben: Untere Bänder – unteres Seitenband, obere Bänder – oberes Seitenband. Als Grenze für den Wechsel hat man willkürlich 10 MHz festgelegt. Auch hier gilt es, sich an die Regelung zu halten, um sich nicht gegenseitig zu stören.

Prüfungsfrage:

BC209  Welches Seitenband wird bei SSB-Betrieb im 80-m-Band in der Regel benutzt?
Um den Nachteil der relativ niedrigen Sendefrequenz des 80-m-Bandes auszugleichen, wird das obere Seitenband benutzt.
Im Europaverkehr wird das untere, sonst im Weitverkehr (so genannter DX-Verkehr) wird das obere Seitenband benutzt.
In der Regel wird im 80-m-Band das untere Seitenband benutzt.
In der unteren Bandhälfte (d. h. zwischen 3500 und 3650 kHz) das untere Seitenband, in der oberen Bandhälfte (d. h. zwischen 3650 und 3800 kHz) das obere Seitenband.

Prüfungsfrage:

BC210  Welches Seitenband wird bei SSB-Betrieb im 20-m-Band in der Regel benutzt?
In der Regel wird im 20-m-Band das obere Seitenband benutzt.
Im Europaverkehr wird das untere, sonst im Weitverkehr (so genannter DX-Verkehr) wird das obere Seitenband benutzt.
Um den Nachteil der relativ niedrigen Sendefrequenz des 20-m-Bandes auszugleichen, wird das untere Seitenband benutzt.
In der unteren Bandhälfte das untere Seitenband, in der oberen Bandhälfte das obere Seitenband.

Unter Digimode versteht man alle digitalen Betriebsarten, zum Beispiel RTTY, PSK31, Pactor, denen man in heutiger Zeit auch einen geschützten Arbeitsbereich zugewiesen hat. Er ist abhängig von der benötigten Bandbreite. Dies bedeutet auch umgekehrt, dass die digitalen Betriebsarten nicht in anderen Frequenzbereichen stattfinden sollen, um Störungen zu vermeiden. Hinzu kommt, dass von SSB-Stationen digitale Betriebsarten häufig nicht erkannt werden.

Prüfungsfrage:

BC213  Wie gehen Sie vor, wenn Sie auf Kurzwelle Funkbetrieb in einer neuen digitalen Betriebsart machen wollen?
Ich sende auf den Frequenzen, die für das internationale Bakenprojekt (IBP) reserviert sind.
Ich verabrede mich mit meinem Funkpartner auf einer beliebigen freien Frequenz.
Ich verwende eine Frequenz jeweils in den ersten 30 kHz vom Bandanfang.
Ich schaue im aktuellen HF-Bandplan der IARU nach, in welchen Frequenzbereichen bevorzugt Funkverkehr in digitalen Betriebsarten stattfinden soll.

VHF/UHF-Bandplan

*) Kein Sendebetrieb im Bakenbereich!

Meteorscatter-Treff  FSK441:    144,360 - 144,390 MHz

Der komplette Bandplan ist viel detaillierter. Es wurde hier nur ein Auszug dargestellt, der für die Prüfung von Bedeutung ist. Es bleibt Ihnen nicht erspart, sich ein paar Frequenzbereiche für die Prüfung zu merken. Für die Praxis holen Sie sich später bei Bedarf den aktuellen Bandplan von der DARC-Homepage http://www.darc.de/bandplan.

Es gibt in dem ausführlichen Bandplan Frequenzbereiche für die Betriebsarten RTTY, FAX, SSTV, PSK31, FSK441, JT65, Digital Schmalband, Echolink, NBFM, Duplex-Digipeater mit 9,4 MHz Ablage, Simplex-Digipeater, ATV-Ton, TX-Funkruf. Es gibt definierte Anruffrequenzen (Zentrum der Aktivität) und so weiter.

Schauen Sie sich einmal ganz in Ruhe diesen Auszug aus dem Bandplan für das 2-m-Band und dann für das 70-cm-Band an. Sie erkennen für beide Bänder Frequenzbereiche für Telegrafie allein, für Telegrafie und Telefonie, je einen Baken- und einen Satellitenbereich, Relaiseingabe und Relaisausgabe und den EME-Bereich für Funkverbindungen über Reflexion an der Mondoberfläche.

Nur im 70-cm-Band gibt es noch die Digipeater für Packet Radio. Nehmen Sie sich  nun die folgenden Prüfungsfragen vor und lernen Sie durch Beantwortung dieser Fragen die Frequenzbereiche auswendig, die für die Prüfung gebraucht werden.

Prüfungsfrage:

BC203  Auf welcher Frequenz würden Sie im 2-Meter-Band ein Telefonie QSO führen und zwar 1. in SSB und 2. in FM?
SSB: 144,250 MHz, FM: 145,450 MHz
SSB: 144,250 MHz, FM: 144,450 MHz
SSB: 144,300 MHz, FM: 145,050 MHz
SSB: 145,250 MHz, FM: 144,350 MHz

Wie finde ich eine für mich richtige Frequenz? Ganz allgemein gilt im Amateurfunk: Man suche sich nach dem IARU-Bandplan eine freie Frequenz und ruft dort CQ. Wer das so macht, dem „gehört“ die Frequenz solange, bis er den Funkbetrieb dort einstellt. Dies bedeutet auch: Wenn eine Funkverbindung beendet ist, darf derjenige, dem diese Frequenz „gehört“ (der also zuerst dort war) wieder CQ rufen.

Möchten Sie nun als „Dritter“ mit der „zweiten“ Station ein Gespräch führen, rufen Sie auf der Frequenz kurz herein und bitten die Station auf eine andere Frequenz zu kommen. Gut ist es, wenn Sie vorher schon eine freie Frequenz gesucht haben und diese gleich vorschlagen können.

Prüfungsfrage:

BC207  Sie möchten im 2-m-Band ein SSB-QSO führen. Wie verhalten Sie sich?
Ich suche eine freie Frequenz irgendwo im 2-m-Band und rufe „CQ“.
Ich suche eine freie Frequenz in dem nach den IARU-Bandplänen für SSB empfohlenen Frequenzbereich im 2-m-Band und rufe „CQ“.
Ich suche eine freie Frequenz im FM-Simplex-Bereich und rufe „CQ“.
Ich suche eine freie Frequenz unterhalb von 144,150 MHz und rufe „CQ“.

Ausnahmen von diesem „Frequenzbesitz“ sind zum Beispiel die Anruffrequenzen. Weil im VHF/UHF-Bereich mit Richtantennen gearbeitet wird und man nicht ständig das Band absuchen möchte, um eine CQ rufende Station zu finden, hat man eine allgemeine Anruffrequenz deklariert. Auf dem 2-m-Band ist dies für SSB die Frequenz 144,300 MHz. Hier läuft der Funkbetrieb folgendermaßen ab.

Ist die Frequenz 144,300 MHz frei, rufen Sie dort CQ. Sobald eine Station auf Ihren CQ-Ruf antwortet, schlagen Sie sofort eine Ausweichfrequenz vor, hören auf die Bestätigung der anrufenden Station, wechseln auf die neue Frequenz und rufen die Station dann dort. Tipp: Nehmen Sie als Ausweichfrequenz nicht einfach nur fünf oder zehn Kilohertz neben der Anruffrequenz, sondern möglichst eine Frequenz etwas weiter entfernt und vielleicht auch nicht eine „glatte“ Frequenz, weil dies viele tun und deshalb dort schon ein anderes QSO laufen könnte. Siehe hierzu auch Lektion 7!

Prüfungsfrage:

BC205  Welches ist die internationale Anruffrequenz für SSB im 2-m-Band?
145,300 MHz
144,300 MHz
144,500 MHz
144,000 MHz

Prüfungsfrage:

BC204  Sie rufen auf der Frequenz 144,300 MHz CQ und erhalten einen Anruf. Was tun Sie als nächstes?
Ich gebe zunächst einen Rapport und den Standortkenner durch.
Ich schlage der anrufenden Station QSY vor, warte auf die Bestätigung und wechsle die Frequenz.
Ich gebe zunächst die wichtigsten QSO-Daten durch. Wenn ein längeres Gespräch geführt werden soll, schlage ich Frequenzwechsel vor.
Ich frage die Gegenstation, ob sie eine andere Station auf der Frequenz hört. Wenn nicht, tauschen wir auf dieser Frequenz die Daten aus.

Im 2-m-Band sind 200 kHz (welche?) und im 70-cm-Band sogar 3 MHz (welche?) als Arbeitsbereich für den Satellitenfunkbetrieb reserviert. Auch im 23-cm-Band und im 10-m-Band gibt es Satellitenbereiche, auf die hier nicht näher eingegangen wird, weil sie in der Prüfung nicht abgefragt werden.

Beim Funkbetrieb über Amateurfunk-satelliten sendet man entweder im 23-cm-, im 70-cm- oder im 2-m-Band „nach oben“ (Uplink) und empfängt das Signal entweder im 70-cm-Band, im 2-m-Band oder im 10-m-Band (Downlink). Mehr dazu in Lektion 7, hier geht es nur um Frequenzbereiche.

Prüfungsfrage:

BC218  In welchen Bereichen des 2-m- und 70-cm-Bandes arbeiten Amateurfunksatelliten?
Im 2-m-Band auf 145,800-146,000 MHz, im 70-cm-Band auf 433,000-435,000 MHz
Im 2-m-Band auf 145,300-146,500 MHz, im 70-cm-Band auf 438,000-440,000 MHz
Im 2-m-Band auf 144,800-145,000 MHz, im 70-cm-Band auf 435,000-438,000 MHz
Im 2-m-Band auf 145,800-146,000 MHz, im 70-cm-Band auf 435,000-438,000 MHz

Prüfungsfrage:

BC202  Dürfen Sie im Bereich 145,800 - 146,000 MHz lokalen Funkverkehr abwickeln?
Nein, weil ich dann die Amateurfunkbaken stören würde, die in diesem Bereich arbeiten.
Nein, weil ich dann den Amateurfunkdienst über Satelliten stören würde, der in diesem Bereich arbeitet.
Ja, denn die beim lokalen Funkverkehr angewandten Sendeleistungen und Antennengewinne sind zu gering, um den in diesem Bereich angesiedelten Amateurfunkdienst über Satelliten zu stören.
Ja, ich darf in diesem Bereich immer arbeiten, wenn ich den dort ansässigen Amateurfunkverkehr nur gering störe.

Tief fliegende Satelliten umkreisen die Erde in wenigen hundert Kilometer Höhe. Wenn ein solcher Satellit in den Sichtbarkeitsbereich kommt, ist er nicht nur sehr gut zu hören, sondern kann auch schwächste Signale (sogar von Handfunkgeräten) empfangen.

Wenn Sie nun mit Ihrem Funkfreund in diesem Frequenzbereich ein QSO führen würden und der Satellit taucht auf, würde er Ihre Funksignale auffangen und auf einem anderen Band wieder aussenden, ohne dass Sie dies merken. Damit könnten Sie ungewollt den Satellitenfunkbetrieb stören. Also meiden Sie diesen Frequenzbereich für den Normalfunkbetrieb in jedem Fall.

Prüfungsfrage:

BC208  Ist die Annahme richtig, dass man in den Satellitenbereichen z.B. des 2-m- oder 70-cm-Bandes mit einem Handfunkgerät lokalen Funkverkehr in F3E (FM) abwickeln kann, weil die Reichweite zu gering ist, einen Satelliten zu stören?
Nein, weil besonders niedrig fliegende Amateurfunksatelliten wegen der hindernisfreien direkten "Sichtverbindung" zu Ihnen sehr stark stören könnten.
Ja, weil Amateurfunksatelliten dadurch nicht gestört werden.
Ja, weil Amateurfunksatelliten in anderen als den benutzten Frequenzbereichen arbeiten und deshalb trotz der direkten "Sichtverbindung" nicht gestört werden.
Nein, weil besonders die niedrig fliegenden Amateurfunksatelliten wegen der hindernisfreien direkten "Sichtverbindung" sehr stark gestört würden.

Weitere besondere Frequenzbereiche, die Sie sich genauer ansehen sollten, sind die Bereiche für Baken, in denen nicht gesendet werden darf. Mehr dazu in den folgenden Lektionen 6 und 7!

 

 © Eckart K. W. Moltrecht, aus dem Buch 4110103 2.Auflage nach HTML konvertiert

*) Dies ist eine Lektion aus dem Buch Betriebstechnik und Vorschriften für das Amateurfunkzeugnis von Eckart K. W. Moltrecht, 2. Auflage 2007.

 

Amateurfunk-Lehrgang
Betriebstechnik und Gesetzeskunde
für das Amateurfunkzeugnis,
Verlag für Technik und Handwerk, Baden-Baden
2. Auflage 2007, 148 Seiten,
Best.-Nr: 4110103
ISBN-Nr. 3-88180-803-5   11,00 €

 

Amateurfunk-Lehrgang
für das Amateurfunkzeugnis Klasse E

Verlag für Technik und Handwerk, Baden-Baden, 5. vollkommen neu bearbeitete Auflage 2006, 240 Seiten, mehr als 300 Abbildungen
ISBN 3-88180-364-5    14,80 € 

 

Amateurfunklehrgang - TECHNIK
für das Amateurfunkzeugnis Klasse A

Verlag für Technik und Handwerk, Baden-Baden,
3. Auflage 2007, 304 Seiten, über 400 Abbildungen
ISBN 978-88180-389-2   17,80 €

 

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