![]() ![]() |
DARC e.V. Offline-Version für Ausbilder |
von E. Moltrecht DJ4UF |
IARU-BandpläneIn dieser Lektion geht es einerseits um die gesetzlich festgelegten Frequenzbereiche für Funkamateure und andererseits um die Einteilung der Bandbereiche für die verschiedenen Betriebsarten durch die IARU (international amateur radio union). Die Frequenzbereiche der Amateurfunkbänder sind international gesetzlich festgelegt. Welche Bereiche daraus in den einzelnen Ländern genutzt werden dürfen, legen die Länder in ihren nationalen Regelungen fest. In Deutschland ist dies der Frequenznutzungsplan. Innerhalb des Frequenznutzungsplans können wiederum Nutzungsbedingungen festgelegt werden, beispielsweise mit welcher Maximalleistung in Abhängigkeit von der Zeugnisklasse gesendet werden darf. Dies ist in der Amateurfunkverordnung (AFuV – Lektion 13) festgelegt. Zusätzlich wurden von der weltweiten Gemeinschaft der Funkamateure, der International Amateur Radio Union (IARU), Regeln für den Funkbetrieb festgelegt, um einen möglichst reibungslosen Funkverkehr zu ermöglichen. Dazu gehören unter anderem die Bandpläne und die Betriebsarteneinteilungen für einzelne Bandabschnitte. Hier zwei Prüfungsfragen aus der Gesetzeskunde (ohne Auswahlantworten):
Richtige Antwort: In der Anlage 1 der Amateurfunkverordnung (AFuV).
Richtige Antwort: Nein, es dürfen nur Frequenzen genutzt werden, die durch nationale Regelungen umgesetzt wurden. Die wichtigsten Amateurfunkbänder
Die Anfangs- und Endfrequenzen der Frequenzbereiche für den Amateurfunk muss ein Funkamateur auswendig kennen. Deshalb werden diese sowohl im Prüfungsfach Betriebstechnik als auch im Prüfungsfach Vorschriften geprüft. Bitte lernen Sie die Anfangs- und Endfrequenzen der in der Tabelle aufgeführten Bänder bis zum 13-cm-Band auswendig und beantworten Sie dann die folgenden Prüfungsfragen. Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Die folgende Tabelle stellt einen Plan dar, wie sich die Funkamateure der internationalen Gemeinschaft (International Amateur Radio Union IARU) in Besprechungen den ihnen zur Verfügung stehenden Frequenzraum so aufteilen, damit sich die Stationen bei den verschiedenen Betriebsarten nicht stören. Früher hat man die Aufteilung des Frequenzraums durch zugelassene Betriebsarten vorgenommen. Durch die modernen digitalen Betriebsarten konnte man den Funkamateuren nicht mehr gerecht werden und man ist dazu übergegangen, die Aufteilung nach Betriebsarten sowie verwendeten Bandbreiten vorzunehmen.
Hinweise zum Bandplan
In der folgenden Prüfungsfrage geht es um die Verbindlichkeit der IARU-Bandpläne. Die Aufteilung der Bänder hat keinen Gesetzescharakter. Es kann auch niemand bestraft werden, wenn er sich nicht daran hält. Jedoch würde es unter Umständen zu „chaotischen“ Verhältnissen führen, wenn jeder Funkamateur seine Lieblingsbetriebsart „irgendwo“ in einem Bandabschnitt durchführt, der dafür nicht gedacht ist. Prüfungsfrage:
Zum IARU-Bandplan gibt es sehr viele Prüfungsfragen. Deshalb soll dieser noch ein wenig interpretiert werden. Früher hatte man praktisch nur die zwei Betriebsarten Telegrafie (CW) und Telefonie (AM und SSB, jetzt nur noch SSB). Weil die benötigte Bandbreite bei SSB mit 2700 Hz (Tonfrequenzen von 300 bis 2400 Hz) mehr als zehnmal so groß ist wie bei CW, wollte man den CW-Stationen einen eigenen Bereich reservieren. Es wurde jeweils der Bandanfang für CW reserviert, beispielsweise 3500 bis 3600 Hz, 7000 bis 7040 kHz und so weiter und darüber war SSB erlaubt. Als dann die digitalen Betriebsarten dazu kamen, hat man jeweils vom oberen CW-Teil und vom unteren SSB-Teil etwas Frequenzraum „abgezwackt“, zum Beispiel 3580 bis 3620 kHz. Allerdings ist weiterhin Telegrafie (CW) überall gestattet, nur die Betriebsarten mit den höheren Bandbreiten dürfen nicht im reinen CW-Bereich arbeiten. Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Für das 30-m-Band (10,1 MHz) finden Sie im Bandplan gar keinen Hinweis für einen SSB-Bereich. Es liegt daran, dass nach der Amateurfunkverordnung (Siehe Lektion 13) in diesem Bereich nur eine maximale Bandbreite von 800 Hertz zugelassen ist. Prüfungsfrage:
Eine Besonderheit finden Sie im 80-m-Band. Um auch auf diesem relativ „langwelligen“ Band interkontinentalen Funkbetrieb zu ermöglichen, hat man dafür am unteren Bandanfang für CW einen Frequenzbereich von 10 kHz und im oberen Bandende einen von 25 kHz reserviert. Weil DX im 80-m-Band im Sommer nur während der Dunkelheit möglich ist, brauchen diese Frequenzbereiche im Sommer auch nur während der Dunkelheit für DX reserviert zu werden. Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Im IARU-Bandplan gibt es den Begriff „Aktivitätszentrum QRP“. QRP kennen Sie von den Q-Gruppen her und bedeutet „kleine Leistung“. Es sind bei Kurzwelle Stationen mit bis zu 10 Watt Leistung gemeint. Mit solch geringen Leistungen erzeugt man auch nur geringe Lautstärken auf der Empfängerseite. Damit diese Stationen nicht überhört werden und von starken Stationen dann „übertönt“ werden, hat man ihnen einen eigenen Frequenzraum zugestanden. Es ist kein reservierter Frequenzbereich. Er kann und darf auch von anderen Stationen benutzt werden. Aber auch hier gilt: Rücksicht. Antworten Sie bitte auf solche CQ-Rufe, auch wenn Sie einen Sender mit einer hohen Leistung verwenden! Der Funkfreund freut sich sicher, wenn er gehört wird und ihm jemand antwortet. Um sich beim CQ-Ruf bemerkbar zu machen, verwenden diese QRP-Stationen gelegentlich das Anhängsel „/QRP“ bei Telegrafie, zum Beispiel „CQ DE DJ4UF/QRP“. Dieses Anhängsel /qrp wird übrigens von der Behörde geduldet, auch wenn es nicht zu den offiziell zugelassenen Anhängseln wie /p oder /m gehört. Es gibt weitere Aktivitätszentren. Sie finden beispielsweise das Aktivitätszentrum Bildübertragung und das Aktivitätszentrum Notfunk. Auch hier gilt: Rücksichtnahme! Nur im Amateurfunk wird bei SSB auch das untere Seitenband auf einigen Bändern benutzt. Dies hat historische Gründe. SSB ist von den Funkamateuren erfunden worden. Weil man zur Unterdrückung eines Seitenbandes die Filtermethode verwendete (Sie he Amateurfunklehrgang TECHNIK) und solch ein Filter sehr aufwändig und teuer war, hat man des Filter für eine Frequenz von 9 MHz für das obere Seitenband gebaut und dieses Signal dann mit 5 bis 5,5 MHz (VFO) gemischt. Dadurch erzeugte man die Frequenzen 14 bis 14,5 MHz (Summe) und 3,5 bis 4 MHz (Differenz von 9 und 5…5,5). Beim Mischen nach „oben“ (14 MHz) blieb das Seitenband erhalten, aber beim Mischen nach „unten“ (3,5 MHz) wurde das Seitenband vertauscht (gedreht). Traditionell ist man bei dieser Aufteilung geblieben: Untere Bänder – unteres Seitenband, obere Bänder – oberes Seitenband. Als Grenze für den Wechsel hat man willkürlich 10 MHz festgelegt. Auch hier gilt es, sich an die Regelung zu halten, um sich nicht gegenseitig zu stören. Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Unter Digimode versteht man alle digitalen Betriebsarten, zum Beispiel RTTY, PSK31, Pactor, denen man in heutiger Zeit auch einen geschützten Arbeitsbereich zugewiesen hat. Er ist abhängig von der benötigten Bandbreite. Dies bedeutet auch umgekehrt, dass die digitalen Betriebsarten nicht in anderen Frequenzbereichen stattfinden sollen, um Störungen zu vermeiden. Hinzu kommt, dass von SSB-Stationen digitale Betriebsarten häufig nicht erkannt werden. Prüfungsfrage:
VHF/UHF-Bandplan
Der komplette Bandplan ist viel detaillierter. Es wurde hier nur ein Auszug dargestellt, der für die Prüfung von Bedeutung ist. Es bleibt Ihnen nicht erspart, sich ein paar Frequenzbereiche für die Prüfung zu merken. Für die Praxis holen Sie sich später bei Bedarf den aktuellen Bandplan von der DARC-Homepage http://www.darc.de/bandplan. Es gibt in dem ausführlichen Bandplan Frequenzbereiche für die Betriebsarten RTTY, FAX, SSTV, PSK31, FSK441, JT65, Digital Schmalband, Echolink, NBFM, Duplex-Digipeater mit 9,4 MHz Ablage, Simplex-Digipeater, ATV-Ton, TX-Funkruf. Es gibt definierte Anruffrequenzen (Zentrum der Aktivität) und so weiter. Schauen Sie sich einmal ganz in Ruhe diesen Auszug aus dem Bandplan für das 2-m-Band und dann für das 70-cm-Band an. Sie erkennen für beide Bänder Frequenzbereiche für Telegrafie allein, für Telegrafie und Telefonie, je einen Baken- und einen Satellitenbereich, Relaiseingabe und Relaisausgabe und den EME-Bereich für Funkverbindungen über Reflexion an der Mondoberfläche. Nur im 70-cm-Band gibt es noch die Digipeater für Packet Radio. Nehmen Sie sich nun die folgenden Prüfungsfragen vor und lernen Sie durch Beantwortung dieser Fragen die Frequenzbereiche auswendig, die für die Prüfung gebraucht werden. Prüfungsfrage:
Wie finde ich eine für mich richtige Frequenz? Ganz allgemein gilt im Amateurfunk: Man suche sich nach dem IARU-Bandplan eine freie Frequenz und ruft dort CQ. Wer das so macht, dem „gehört“ die Frequenz solange, bis er den Funkbetrieb dort einstellt. Dies bedeutet auch: Wenn eine Funkverbindung beendet ist, darf derjenige, dem diese Frequenz „gehört“ (der also zuerst dort war) wieder CQ rufen. Möchten Sie nun als „Dritter“ mit der „zweiten“ Station ein Gespräch führen, rufen Sie auf der Frequenz kurz herein und bitten die Station auf eine andere Frequenz zu kommen. Gut ist es, wenn Sie vorher schon eine freie Frequenz gesucht haben und diese gleich vorschlagen können. Prüfungsfrage:
Ausnahmen von diesem „Frequenzbesitz“ sind zum Beispiel die Anruffrequenzen. Weil im VHF/UHF-Bereich mit Richtantennen gearbeitet wird und man nicht ständig das Band absuchen möchte, um eine CQ rufende Station zu finden, hat man eine allgemeine Anruffrequenz deklariert. Auf dem 2-m-Band ist dies für SSB die Frequenz 144,300 MHz. Hier läuft der Funkbetrieb folgendermaßen ab. Ist die Frequenz 144,300 MHz frei, rufen Sie dort CQ. Sobald eine Station auf Ihren CQ-Ruf antwortet, schlagen Sie sofort eine Ausweichfrequenz vor, hören auf die Bestätigung der anrufenden Station, wechseln auf die neue Frequenz und rufen die Station dann dort. Tipp: Nehmen Sie als Ausweichfrequenz nicht einfach nur fünf oder zehn Kilohertz neben der Anruffrequenz, sondern möglichst eine Frequenz etwas weiter entfernt und vielleicht auch nicht eine „glatte“ Frequenz, weil dies viele tun und deshalb dort schon ein anderes QSO laufen könnte. Siehe hierzu auch Lektion 7! Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Im 2-m-Band sind 200 kHz (welche?) und im 70-cm-Band sogar 3 MHz (welche?) als Arbeitsbereich für den Satellitenfunkbetrieb reserviert. Auch im 23-cm-Band und im 10-m-Band gibt es Satellitenbereiche, auf die hier nicht näher eingegangen wird, weil sie in der Prüfung nicht abgefragt werden. Beim Funkbetrieb über Amateurfunk-satelliten sendet man entweder im 23-cm-, im 70-cm- oder im 2-m-Band „nach oben“ (Uplink) und empfängt das Signal entweder im 70-cm-Band, im 2-m-Band oder im 10-m-Band (Downlink). Mehr dazu in Lektion 7, hier geht es nur um Frequenzbereiche. Prüfungsfrage:
Prüfungsfrage:
Tief fliegende Satelliten umkreisen die Erde in wenigen hundert Kilometer Höhe. Wenn ein solcher Satellit in den Sichtbarkeitsbereich kommt, ist er nicht nur sehr gut zu hören, sondern kann auch schwächste Signale (sogar von Handfunkgeräten) empfangen. Wenn Sie nun mit Ihrem Funkfreund in diesem Frequenzbereich ein QSO führen würden und der Satellit taucht auf, würde er Ihre Funksignale auffangen und auf einem anderen Band wieder aussenden, ohne dass Sie dies merken. Damit könnten Sie ungewollt den Satellitenfunkbetrieb stören. Also meiden Sie diesen Frequenzbereich für den Normalfunkbetrieb in jedem Fall. Prüfungsfrage:
Weitere besondere Frequenzbereiche, die Sie sich genauer ansehen sollten, sind die Bereiche für Baken, in denen nicht gesendet werden darf. Mehr dazu in den folgenden Lektionen 6 und 7!
© Eckart K. W. Moltrecht, aus dem Buch 4110103 2.Auflage nach HTML konvertiert *) Dies ist eine Lektion aus dem Buch Betriebstechnik und Vorschriften für das Amateurfunkzeugnis von Eckart K. W. Moltrecht, 2. Auflage 2007.
Letztes Update dieser Seite: 28.3.2007 (by DJ4UF) |