Zurück zur Startseite DARC e.V. Online zur Amateurfunkprüfung               Eckart K. W. Moltrecht, DJ4UF

Der Autor stellt sich vor

Vom Selbstbau der Funkgeräte bis zu Software gesteuerten Geräten

Schon 1956 als siebzehnjähriger Schüler auf einem Gymnasium in Lübeck habe ich mich mit der Funktechnik beschäftigt. Damals, so kurz nach dem Krieg, gab es aber noch kein elektronisches Bastelmaterial. Wir haben alte Radios zerlegt und mit den ausgebauten Bauteilen Kurzwellenempfänger gebaut. Diese Zweikreiser funktionierten so gut, dass man europaweiten Funk hören konnte, aber als Modulationsart wurde noch AM verwendet. Richtige DX-Stationen waren nur in CW zu hören, die wir aber nicht verstehen konnten. So habe ich mit meinem Freund Hartwin (später DJ4UG – heute WA3KWD/6) Morsen dadurch gelernt, dass einer einige Zeichen geben und der andere hören musste. Als Tongenerator diente das Rückkopplungsprinzip mit zwei Telefonhörermuscheln. Bald konnten wir die ersten DX-Stationen auf Kurzwelle identifizieren. War das ein Erlebnis! Stationen aus USA aus dem Zweikreiser. Also, da wollten wir gern mitmachen.

Nach dem Buch von Richter "Der Kurzwellenamateur" erlernten wir die Theorie und machten uns auf zur OPD nach Hamburg zur Lizenzprüfung. Für die Fahrtkosten hatte ich kein Geld (mein Vater war im Krieg gefallen und wir lebten von Sozialunterstützung). So bin ich per Anhalter von Travemünde nach Hamburg gefahren und wirklich pünktlich fünf Minuten vor Prüfungsbeginn eingetroffen. Die Prüfung wurde mündlich durchgeführt. Außer uns beiden Schülern (wir waren inzwischen 18 Jahre alt) waren noch zwei ältere OM anwesend. Immer wenn diese etwas nicht zu beantworten wussten, konnten wir unser Wissen aus dem Buch von Richter anwenden und alle Fragen ohne Schwierigkeiten beantworten. Auch mit dem Morsen hatten wir keine Probleme, denn wir hatten sehr viel auf den Kurzwellenbändern gehört und während der morgendlichen Zugfahrt zur Schule viele "QSOs" miteinander gefahren.

Die Funkstation 1960 auf meiner Studentenbude in Aachen

Die Station 1960 auf meiner Studentenbude in Aachen

  Die dann folgende Beschäftigung mit der Funktechnik, mit Senderbau und nächtlichem Funkbetrieb ließ zwar die Abiturnoten etwas sinken, jedoch hat dies mein weiteres Leben bestimmt. Ich habe dann in Aachen Nachrichtentechnik studiert und schon während meines Studiums Amateurfunklehrgänge durchgeführt. Mir machte diese Lehrtätigkeit sehr viel Spaß, so dass ich nach meinem Studium als frisch gebackener Diplom-Ingenieur das Angebot der Regierung annahm, mich für den Lehrerberuf an einer Berufsbildenden Schule zu bewerben. Bald durfte ich auch Radio- und Fernsehtechniker unterrichten und mein Funkwissen und die Studiumskenntnisse im Unterricht anwenden. Ich baute in der Schule sehr bald eine Funk-AG auf, wo wir dann nicht nur Theorie machten, sondern Kurzwellenempfänger bauten. Sehr viele junge Leute haben damals bei DL0AY, heute DL0BAC (Berufsschule Aachen) die Lizenz gemacht.

Die Bastelerfahrungen konnte ich damals an die Zeitschrift "QRV" weitergeben und danach noch regelmäßig Artikel zum Thema "Amateurfunk-Lehrgang" schreiben. Als die Serie mit 32 Lektionen nach drei Jahren zu Ende ging, war ein regelrechtes Unterrichtswerk entstanden, das vom Verlagsleiter des Frech-Verlags zu einer Bücherserie mit vier Büchern umgestaltet wurde.

Buch 1 aus der Bücherserie vom Frech-Verlag  Buch 2 aus der Bücherserie vom Frech-Verlag  Buch 3 aus der Bücherserie vom Frech-Verlag  Buch 4 aus der Bücherserie vom Frech-Verlag

Diese erste Bücherreihe "Amateurfunk-Lehrgang" - die gelbe Serie - enthielt außer der Theorie auch "unseren" (DL0BAC) Kurzwellenempfänger, der mit einem Sender zu einem kleinen Transceiver erweitert worden war. Diese Bücher wurden sehr gerne in den OV-Lehrgängen als Begleitmaterial verwendet.

Die Selbstbaustation von DJ4UF 1970
Die Funkstation 1970 mit selbst gebauter Heathkit Station (Bausätze)

 

1989 Großer Holzhammer an DJ4UF

Als der Verlagsleiter des Frech-Verlages dann verstarb, wurde die Reihe Technik von seinem Nachfolger nicht weitergeführt, sondern an den Beam-Verlag verkauft. Dieser hatte aber den Vertrieb nicht gepflegt und schließlich erwarb ich die Rechte an diesem Lehrgang wieder zurück. Inzwischen sind die beiden letzten Bücher vom Frech-Verlag "Sender- und Empfängertechnik" sowie "Antennentechnik, Sonderbetriebsarten und Betriebstechnik" als neues Buch "Amateurfunk-Lehrgang Funktechnik" beim VTH-Verlag erschienen. Es ist auf den allerneuesten Stand gebracht worden mit dem für die Prüfung wichtigen Bereich "EMVU" (Elektromagnetische Verträglichkeit Umwelt) und den digitalen Betriebsarten Packet Radio und Pactor. Diese Bücher werden bereits bei den neu anlaufenden OV-Ausbildungslehrgängen vielfach eingesetzt.
1989 wurde mir für die Jugendarbeit vom "Holzhammerclub" G22 des DARC der "große Holzhammer" verliehen.

         

Gern schreibe ich Berichte, die sich mit besonderen Betriebsarten oder Betriebstechniken befassen, sei es Meteorscatter vom Segelboot oder Pactor im Urlaub, Besuch bei Radio Monte Carlo oder 2-m-DX-Expeditionen. Da ich mich sehr früh mit Amateurfunk und Computer beschäftigte, hat mir FUNK im Jahre 1995 angeboten, eine regelmäßige Rubrik mit zwei Seiten zu füllen, in denen ich neue Technik für den "Durchschnittsfunkamateur" verständlich erkläre. Diese Rubrik "Eckarts Lehrstunde" erfreut sich eines regen Zuspruchs, denn ich erhalte sehr viele (fast immer positive) Zuschriften oder Fragen zu den Themen, aus denen dann wieder neue Berichte entstehen. Viele Berichte finden Sie hier auf der Homepage unter FUNKTECHNIK.

 

Die Ehrennadel des Distriks Köln-Aachen

1994 bekam ich vom Distrikt Köln-Aachen die Ehrennadel

Dann kam die Entwicklung eines Amateurfunklehrgangs für das Amateurfunkzeugnis Klasse 3 (jetzt Klasse E). Dieser Lehrgang ist im Zusammenhang mit einer Schüler-AG entstanden. Als ich nämlich in einer Berufsschulklasse (Unterstufe Kommunikationselektroniker) nach einer Vorführung von Packet Radio anbot, im Anschluss an den Schulunterricht einen Amateurfunklehrgang durchzuführen und wir dann nachher selbst einen Transceiver und ein Modem für Packet Radio bauen würden, war die Hälfte der Klasse dabei. 12 Schüler haben nach fünf Monaten Lernen die Lizenz Klasse 3 (jetzt E) geschafft.

Der Sender von Rohde & Schwarz (1987)         Der Stationstisch 1998)

 Der Stationstisch 1998)                              Sender von Rohde & Schwarz (1987)

Früher (1957-1975) baute ich meine Funkstationen selbst. Heute ist dies nicht mehr üblich. Im Bild links sieht man einen Flugsicherungssender, den ich für Erde-Mond-Erde (EME) Funkbetrieb umgebaut habe. Im rechten Bild sieht man die Funkstation von 1998, bestehend aus der Drake-Line für Kurzwelle mit SB200 (Heathkit-PA) und dem FT726 für 2 m und 70 cm mit Dressler-PA D-200. Ab Mitte 1999 hat sich meine Funkstation grundlegend geändert. Die Drake-Line steht im Zweit-QTH in Spanien. Den EME-Sender habe ich verschenkt. Die EME-Antenne wurde abgebaut. Für Kurzwelle und 2 m und 70 cm habe ich den YAESU FT-847 (Im Bild Mitte rechts).

Die Funkstation von DJ4UF

Heute (2003) steht der Computer im Mittelpunkt und meine Lieblingsbetriebsarten sind
Pactor, PSK31 und FSK441 und CW (natürlich). Der FT-847 besitzt eine CAT-Schnittstelle.

Die heutige Funkstation > siehe hier

Zu Antennen von DJ4UF > siehe hier!

links die Antennen, rechts Eckart DJ4UF

Die Station 2002 im Winter-QTH EA5/DJ4UF

Das neue Buch von 2006

Seit Juni 2006 entsteht der neue Online-Lehrgang für das Amateurfunk- zeugnis Klasse E
(Novice Licence) nach dem neuen Fragenkatalog, der auch Prüfungsfragen aus dem Gebiet der Elektronik und der Kurzwellentechnik enthält.

 

 

Ehrungen

Auf der HAM-Radio 2006 wurde Eckart Moltrecht, DJ4UF der Horkheimer Preis verliehen, im August 2006 die goldene Ehrennadel des DARC (Beide Gruppen wussten nichts voneinander.)


Rudolf Horkheimer Preis, Foto: DC0KV

Juni 2006: Horkheimer Preis

 

DARC Ehrennadel an DJ4UF

August 2006:
DARC-Ehrennadel